Die DZ Bank hat ihre Dax-Prognose zum Ende des Jahres von 15.000 auf 16.000 Punkte erhöht. Auch die Prognose für den Euro Stoxx 50 hob die Bank von 4.100 auf 4.400 Zähler an. Der Chef-Aktienstratege des Zentralinstituts der deutschen Genossenschaftsbanken, Sven Streibel, begründet die Anhebung der Indexprognosen mit dem Ende der Null-Covid-Politik in China, pragmatischeren Tönen der US-Notenbank mit Blick auf weitere Zinserhöhungen sowie dem Ausbleiben einer Energiemangellage in Deutschland. Zudem verweist er auf die starke Berichtssaison 2022, die zeigt, dass Deutschlands Großunternehmen besser als erwartet mit dem Krisenumfeld umgehen können.

Hinsichtlich der Bankenpleiten in den USA und der Angst vor einer neuen Bankenkrise schreibt Streibel, dass zwar das endgültige Ausmaß der Probleme noch nicht abschätzbar sei, die DZ Bank aber die Marktreaktionen als übertrieben einstuft. Die Indexprognose habe sich daher auf die langfristigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen konzentriert. Und diese hätten sich positiv entwickelt.

Weiter zuversichtlich
Durch moderatere Rezessionserwartungen würden die Hauptabsatzmärkte Europas und des Exportweltmeisters Deutschland geschont. Darüber hinaus belege die Berichtssaison zum vierten "Krisenquartal" 2022, dass die Unternehmen mehr als gut mit den neuen und weiterhin angespannten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zurechtkommen. Das Gewinnwachstum 2022 belaufe sich für den Dax in Summe auf 17 Prozent und für den Euro Stoxx 50 auf 26 Prozent.

Das sei in den Marktpreisen – trotz der Kursturbulenzen in den vergangenen Tagen – zwar weitgehend berücksichtigt, doch traut die DZ Bank den Unternehmen bis Jahresende noch ein Gewinnwachstum im einstelligen Prozentbereich zu. Vor diesem Hintergrund erhöhte Aktienstratege Streibel auch die Prognosen bis Jahresmitte 2024: Dann könnte der Dax bei 16.500 Punkten und der Euro Stoxx 50 bei 4.500 Punkten stehen. (fp)