Die Bewertungen am globalen Aktienmarkt sind zwar hoch, aber Value-Investoren bieten sich auch in diesem Umfeld zahlreiche attraktive Gelegenheiten, so Jan David Meyer, Portfoliomanager bei Taunus Trust. Dass die Durchschnittsbewertungen so hoch sind, liege vor allem am teuren US-Markt und insbesondere den Mega Caps. In Europa und Asien finden sich dagegen zahlreiche günstige und werthaltige Aktien, wie Meyer erklärt, der mit Peter E. Huber und Norbert Keimling zum Portfoliomanagement-Team des vermögensverwaltenden Fonds Huber Portfolio gehört.

Verlierer von heute als Gewinner der Zukunft
Meyer glaubt nicht, dass sich die Outperformance der US-Aktien auf Dauer fortsetzen wird. "Die Gewinner der Vergangenheit sind nicht selten die Verlierer der Zukunft", sagt Meyer. Zwar habe der US-Aktienmarkt im vergangenen Jahrzehnt nahezu alle anderen Märkte weit hinter sich gelassen, in den Nullerjahren dagegen hätten etwa Emerging Markets oder auch Europa deutlich bessere Erträge geliefert. Europa und Asien können seiner Meinung nach vor allem auf Grund ihrer geringen Bewertungen und attraktiver Substanzwerte auch in Zukunft wieder positiv überraschen.

In der Portfolio-Aufstellung setzt das Team um Huber derzeit auf Aktien: Bei Anleihen sehen die Experten gerade wenig Mehrwert, vor allem die Realzinsen seien niedrig, das ändere sich auch bei riskanteren Papieren im Bereich der Unternehmensanleihen nicht. Hier seien die Risikoprämien deutlich gesunken. "Bei Risikoaktiva bevorzugen wir ganz klar Aktien", sagt Meyer.

Antizyklische Anlagestrategie
Beim Management des rund 350 Millionen Euro schweren Huber Portfolio geht das Team antizyklisch vor und sucht qualitativ hochwertige Aktien zu günstigen Preisen. "Die Einstiegsbewertung hat entscheidende Auswirkung auf die Folgerendite", so Meyer. Aktien, die ins Portfolio aufgenommen werden, sind im Idealfall unbeliebt, unterinvestiert und daher auch unterbewertet. Und das gilt derzeit für viele Substanzwerte: "Wachstumswerte sind aktuell drei Mal so teuer wie Value", stellt Meyer fest. Das Enttäuschungspotenzial sei hier enorm, während Value-Werte gute Chancen haben, die niedrigen Erwartungen zu übertreffen. (jh)