Hedgefonds-Legende erwartet Leitzins-Einbruch in den USA
John Paulson kritisiert die US-Notenbank dafür, mit der Senkung der Leitzinsen zu lange gewartet zu haben. In den kommenden Monaten sei nun mit einer Lockerung der Fed-Geldpolitik zu rechnen.
Bis Ende nächsten Jahres "würde ich beim Leitzins am ehesten von etwa drei Prozent ausgehen, vielleicht von 2,5 Prozent", sagte Hedgefonds-Milliardär John Paulson im Interview mit "Bloomberg TV" (siehe Video im Anschluss). Die Federal Funds Rate liegt seit Juli 2023 bei 5,25 bis 5,50 Prozent. Für die Sitzung der US-Notenbank am 18. September wird allgemein mit einer ersten Zinssenkung gerechnet. Weltweite Berühmtheit erlangte der heute 68-Jährige Paulson dadurch, dass er im Vorfeld der Finanzkrise 2008 massive Wetten gegen Hypothekenanleihen eingegangen war.
Mit Blick auf die aktuelle US-Geldpolitik sieht Paulson, einer der prominentesten Unterstützer von Donald Trump im Wahlkampf, die erhöhten Realzinsen – die Differenz zwischen den vorherrschenden Anleiherenditen und der aktuellen Inflation – als Beleg dafür, dass die Federal Reserve mit der Lockerung der Geldpolitik im Rückstand ist. (mb/Bloomberg)