Goldrausch oder Goldkater? Das sagt das World Gold Council
Der Goldpreis hat nach den Rekordwerten kräftig korrigiert. Das World Gold Council liefert nun die Details zur Nachfrage im dritten Quartal – und zugleich einen positiven Ausblick für das Edelmetall.
Die gesamte Goldnachfrage erreichte im dritten Quartal dieses Jahres 1.313 Tonnen. Dies stellt die höchste vierteljährliche Nachfrage seit Beginn der Aufzeichnungen dar. Das zeigt ein Bericht des World Gold Council. Dort rechnet man weiter mit einem unterstützenden Umfeld für das Edelmetall.
Enormes Nachfragewachstum
Das Wachstum wurde demnach hauptsächlich durch die Investmentnachfrage angetrieben, die im dritten Quartal auf rund 537 Tonnen (+47 Prozent gegenüber Vorjahr) anstieg und 55 Prozent der gesamten Netto-Goldnachfrage ausmachte. Diese wiederum wurde laut Bericht durch eine starke Kombination aus einem unsicheren und volatilen geopolitischen Umfeld, der Schwäche des US-Dollar sowie der "Fear of Missing Out" der Investoren beim Anstieg des Goldpreises angetrieben.
So setzten die Investoren im dritten Quartal in Folge ihre Käufe von physisch gedeckten Gold-ETFs fort und legten weitere fast 222 Tonnen an, was weltweiten Zuflüssen von 26 Milliarden Dollar entspricht. Auf Jahresbasis haben Gold-ETFs insgesamt 619 Tonnen (64 Milliarden Dollar) hinzugefügt. An der Spitze liegen in Nordamerika notierte Fonds (346 Tonnen), gefolgt von europäischen (148 Tonnen) und asiatischen Fonds (118 Tonnen).
Schmucknachfrage unter Druck
Die Investitionen in Barren und Münzen stiegen um 17 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf insgesamt knapp 316 Tonnen, mit Wachstum in nahezu allen Märkten, wobei Indien (92 Tonnen) und China (74 Tonnen) bedeutende Beiträge leisteten.
Auch die Zentralbanken erhöhten im dritten Quartal ihr Tempo mit Nettokäufen von insgesamt 220 Tonnen, was einem Anstieg von 28 Prozent gegenüber dem zweiten Quartal und zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Auf Jahresbasis beliefen sich die Nettokäufe auf 634 Tonnen, was hinter den außergewöhnlichen Höchstständen der vergangenen drei Jahre zurückbleibt, aber deutlich über dem Niveau vor 2022 liegt.
Negativ wirkte sich der Goldpreis dagegen auf die Goldschmucknachfrage aus: Sie verzeichnete im dritten Quartal einen Rückgang von 19 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Glänzende Aussichten
Louise Street, Senior Markets Analyst des World Gold Council, sagt: "Die Aussichten für Gold bleiben optimistisch, da eine anhaltende Schwäche des US-Dollar, niedrigere Zinserwartungen und die Gefahr einer Stagflation die Investmentnachfrage weiter antreiben könnten. Unsere Forschung zeigt, dass der Markt noch nicht gesättigt ist und die strategischen Argumente für den Besitz von Gold weiterhin fest verankert sind." (jh)















