Die DZ Bank traut dem Goldkurs auf Sicht von zwölf Monaten einen Anstieg auf 4.800 US-Dollar zu – ein Plus von 20 Prozent zum jüngst erreichten Rekordhoch bei 4.000 Dollar je Feinunze. Zum Vergleich: In den vergangenen 20 Jahren war der Preis des Edelmetalls um annualisiert elf Prozent gestiegen.

"Aufgrund des vorherrschenden und anhaltenden Rückenwinds von verschiedenen Seiten sollte die Dynamik auf Jahressicht höher ausfallen", schreibt DZ-Bank-Analyst Thomas Kulp in einer aktuellen Research-Publikation des Frankfurter Instituts. "Dabei dürften Leitzinssenkungen in den USA sowie die Angriffe des US-Präsidenten auf die Unabhängigkeit der Fed innerhalb der nächsten drei Monate zu einem Anstieg des Goldpreises auf 4.400 US-Doller führen." Auf Sicht von zwölf Monaten seien dann Niveaus im Bereich von 4.800 Dollar realistisch, unter anderem wegen der "hartnäckig hohen Inflation" und der "starken Zentralbanknachfrage", so Kulp.

Hohe Zuflüsse in Gold-ETFs
Besonders auffällig an der aktuellen Preisrally sei, dass klassische Nachfragetreiber wieder in den Fokus gerückt seien, von denen sich der Goldpreis in den vergangenen drei Jahren teilweise entkoppelt hatte, schreibt der Analyst. Er verweist insbesondere auf das "angeschlagene Vertrauen in den US-Dollar" und die Erwartung sinkender Leitzinsen in den Vereinigten Staaten.

Außergewöhnlich seien auch die zuletzt hohen Zuflüsse in goldgedeckte ETFs. Seit Jahresbeginn habe der Goldbestand der entsprechenden Anlagevehikel um 17 Prozent zugelegt, rechnet Kulp vor. "Zwischen Juli und September verzeichneten Gold-ETFs mit einem Zufluss von 26 Milliarden US-Dollar sogar das stärkste Quartal seit Beginn der Aufzeichnungen", betont er. Besonders hoch sei die Nachfrage zuletzt bei nordamerikanischen Anlegern gewesen. "Mit 16,1 Milliarden US-Dollar stellt der Zufluss aus den USA und Kanada den größten Anstieg in einem dritten Quartal und den zweitgrößten seit Beginn der Aufzeichnungen dar", so der DZ-Analyst. (bm)