Goldpreis durchbricht 4.000-Dollar-Marke
Keine sieben Monate ist es her, dass die Feinunze Gold zum ersten Mal mehr als 3.000 US-Dollar wert war. Nun ist der nächste Meilenstein erreicht. Woran liegt das? Und wie geht es nun weiter? FONDS professionell ONLINE hat sich umgehört.
Für eine Feinunze (31,1 Gramm) Gold sind in der Nacht auf Mittwoch (8.10.) erstmals mehr als 4.000 US-Dollar bezahlt worden. Im Vormittagshandel stieg der maßgebliche Londoner Spotpreis für das Edelmetall zeitweise auf 4.040 Dollar, später pendelte sich der Kurs bei 4.038 Dollar ein. Damit ist der Goldpreis alleine seit Jahresbeginn um mehr als 50 Prozent gestiegen. Auf Sicht von zwei Jahren hat sich die Notiz verdoppelt.
Beobachter nennen mehrere Gründe für den rasanten Anstieg: Nach dem Shutdown in den Vereinigten Staaten, der die amerikanische Wirtschaft belasten dürfte und Marktverwerfungen auslösen könnte, würden Anleger Schutz in sicheren Häfen wie Gold suchen. Die Aussicht auf sinkende Leitzinsen in den USA sorgten seit Wochen für hohe Zuflüsse in Edelmetall-ETFs. Hinzu kämen zunehmende geopolitische Krisen, Unsicherheit mit Blick auf den Welthandel und Sorgen um die Unabhängigkeit der US-Notenbank Fed.
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Eine Rally wie zuletzt in den 1970er Jahren
Steigende Goldpreise sind typischerweise eine Reaktion auf wirtschaftliche und politische Krisen. Nach der globalen Finanzkrise überschritt das Edelmetall die Marke von 1.000 Dollar pro Unze, während der Covid-Pandemie die Hürde von 2.000 Dollar und im März dieses Jahres, als die Unsicherheit rund um Donald Trumps Zollpolitik zunahm, die Marke von 3.000 Dollar. Nun, unter anderem vor dem Hintergrund der Angriffe des US-Präsidenten auf die Fed, folgte der Sprung über 4.000 Dollar.
Damit könnte Gold die beste Jahresperformance seit den 1970er Jahren bevorstehen, einem Jahrzehnt, in dem die rasante Inflation und das Ende des Goldstandards den Preis des Edelmetalls um den Faktor 15 nach oben schnellen ließen. Damals übte US-Präsident Richard Nixon Druck auf die Fed aus, die Zinsen zu senken. Die Zentralbank unter dem damaligen Vorsitzenden Arthur Burns unternahm nur "begrenzte Anstrengungen", ihre Unabhängigkeit zu wahren, und ließ letztlich aus "politischen Gründen" eine hohe Inflation zu, heißt es in einer kürzlich veröffentlichten Stellungnahme verschiedener Koryphäen der Geldpolitik. (bm/Bloomberg)















