Die Analysten von Goldman Sachs gehen davon aus, dass die Nettoeinwanderung in die USA auf 750.000 pro Jahr zurückgehen wird, was das potenzielle Wachstum des Bruttoinlandsprodukts in diesem Jahr um 0,3 bis 0,4 Prozentpunkte schmälern wird, so das Basisszenario in einem am Montag (10.2.) veröffentlichten Bericht. Im vergangenen Jahr sind nach Angaben der Bundesbehörde Census Bureau, die zum Handelsministerium der Vereinigten Staaten gehört, 2,8 Millionen Menschen in die USA eingewandert.

Trump hat bereits damit begonnen, die von ihm versprochene harte Einwanderungspolitik umzusetzen, indem er die Inhaftierung und Abschiebung von Migranten vorantreibt und Flüge mit undokumentierten Migranten in ihre Herkunftsländer, darunter Kolumbien und Indien, schickt.

In einem extremeren Fall, in dem das harte Durchgreifen dazu führt, dass illegale Einwanderer "Angst haben, zur Arbeit zu gehen, oder Arbeitgeber Angst haben, sie einzustellen, wären die wirtschaftlichen Folgen schwerwiegender", so die Analysten um Jan Hatzius in ihrer Mitteilung. Die Auswirkungen auf die Inflation dürften insgesamt begrenzt sein.

Illegale Einwanderer machen etwa fünf Prozent der gesamten Erwerbsbevölkerung aus, wie Goldman Sachs schätzt. In bestimmten Branchen wie Landschaftsbau und Gebäudedienstleistungen sei es ein Fünftel. "Der plötzliche Verlust dieser Arbeitskräfte könnte für viele dieser Branchen sehr nachteilig sein und eine stärker inflationäre Wirkung haben", schrieben die Analysten. (mb/Bloomberg)