Die Kreditstrategen von Goldman Sachs, angeführt von Lotfi Karoui, raten Investoren, sich gegen steigende Renditeaufschläge bei Unternehmensanleihen abzusichern. "Wir empfehlen weiterhin, die immer noch niedrigen Kosten für Absicherungen zu nutzen, um einen zusätzlichen Schutz vor Verlusten zu schaffen", schreiben die Experten.

Sie erinnern an das Jahr 2018, als sich die Prämien deutlich ausweiteten, sobald sich wirtschaftspolitische Unsicherheiten verschärften. "Eine wichtige Lehre ist, dass ein Anstieg der Prämien möglich ist, wenn die Schlagzeilen anhalten oder wenn der Umfang der Zölle zunimmt."

Ein "Bloomberg"-Index zeigt, dass sich die Spreads auf globale Investment-Grade-Unternehmensanleihen in den letzten sieben Tagen in Folge ausgeweitet haben – nachdem sie zuvor ein 17-Jahres-Tief erreicht hatten.

Die Renditen von US-Treasuries gingen am Freitag (28.2.) leicht zurück, während risikoreiche Anlagen abverkauft wurden. Grund war die Ankündigung von Donald Trump, ab dem 4. März Zölle von 25 Prozent auf kanadische und mexikanische Waren sowie eine zusätzliche Zehn-Prozent-Abgabe auf chinesische Importe zu erheben. China drohte bereits mit Gegenmaßnahmen.

Buffett über Zölle: "Kriegshandlung"
Auch Warren Buffett hat sich kritisch zur Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump geäußert. "Wir haben viel Erfahrung mit Zöllen. Sie sind gewissermaßen eine Kriegshandlung", sagte der Chef von Berkshire Hathaway in einem Interview mit "CBS News".

Buffett warnt davor, dass Zölle die Inflation anheizen und Verbraucher belasten könnten. Bereits in Trumps erster Amtszeit hatte er sich gegen Handelskriege ausgesprochen und auf deren langfristige Folgen hingewiesen. "Mit der Zeit sind Zölle eine Steuer auf Güter", erklärte die Investmentlegende. "Also, die Zahnfee zahlt sie nicht." 

Er betonte, dass wirtschaftliche Maßnahmen immer auf ihre Folgen hin geprüft werden müssten. "Und was dann? Diese Frage muss man sich in der Wirtschaftswissenschaft immer stellen. Was passiert dann?" (mb/Bloomberg)