"Wenn wir den aktuellen Kurs beibehalten und das Wachstumsniveau nicht steigern, wird es ein böses Erwachen geben", sagte Goldman-Sachs-Chef David Solomon am Donnerstag (30.10.) bei einer Veranstaltung des "Economic Club of Washington" im Gespräch mit US-Milliardär David Rubenstein, Co-Gründer der Carlyle Group. "Der Ausweg führt über Wachstum." Gleichzeitig schätzt Solomon die Wahrscheinlichkeit einer Rezession in naher Zukunft als "gering" ein.

Wachsende Abhängigkeit von Schulden
Mit seinen Aussagen greift Solomon die zunehmende Sorge auf, dass die USA und andere westliche Volkswirtschaften immer stärker auf schuldenfinanzierte Konjunkturprogramme setzen. Dieser Trend habe sich seit den massiven fiskalischen Maßnahmen während der Covid-Pandemie weiter verstärkt.

"Fiskalische Anreize und eine aggressive Finanzpolitik sind inzwischen fest in der Funktionsweise dieser demokratischen Volkswirtschaften verankert", erklärte Solomon und verwies auf Bedenken in der Finanzwelt hinsichtlich der USA und anderer Industriestaaten. "Und das hat in den vergangenen fünf Jahren deutlich zugenommen."

Globale Perspektive
Zu Wochenbeginn hatte Solomon beim "Future Investment Initiative Forum" in Riad Befürchtungen über eine mögliche systemische Krise im US-Kreditmarkt zurückgewiesen – trotz einiger prominenter Insolvenzen. Die Stabilität des Finanzsystems sei aus seiner Sicht nicht gefährdet. (mb/Bloomberg)