Anleger sollten sich auf eine längere Phase der Stagflation einstellen, mahnt Ned Naylor-Leyland, der Manager des 1,9 Milliarden Euro schweren Jupiter Gold & Silver Fund. "Die USA können auf diesem Kurs nicht weitermachen – es sind deutliche Einschnitte nötig", sagt er. "Wir befinden uns in einer Situation, in der jeder weiß, dass die Inflation hartnäckig ist. Das ist Stagflation. Das sind die 1970er. Die Zinssätze müssen gesenkt werden, aber die Inflation wird nicht verschwinden."

Naylor-Leyland sieht angesichts dieser Gemengelage gute Argumente für Gold als langfristige Absicherung. "Es ist der einzige monetäre Vermögenswert, der nicht gleichzeitig die Verbindlichkeit eines anderen ist", betont er. Das Edelmetall hat eine rasante Rally hinter sich: Allein seit Jahresbeginn stieg die Goldnotierung um mehr als 50 Prozent, am Mittwoch (8.10.) überstieg der Preis je Feinunze erstmals die Marke von 4.000 US-Dollar.

"Langfristige Absicherung gegen geldpolitisches Missmanagement"
"Es mangelt nicht an Nachfrage nach Gold – und das dürfte sich so bald auch nicht ändern", ist Naylor-Leyland überzeugt. In seinem Fonds setzt der Jupiter-Manager auf eine Kombination von physischen Gold- und Silberanlagen und ausgewählten Minenaktien.

Dass es nach der langen Hausse kurzfristig zu Rückschlägen kommen kann, ist Naylor-Leyland natürlich bewusst. Er betont aber auch: "Gold ist eine langfristige Absicherung gegen geldpolitisches Missmanagement – und in dieser Rolle weiterhin strategisch sinnvoll." (fp)