Aktien von Gold-Bergbaugesellschaften haben in puncto Wertentwicklung zuletzt den US-Aktienmarkt übertroffen. "Das verdeutlicht nicht nur ihre Hebelwirkung auf den Goldpreis, sondern auch ihre attraktiven Bewertungen im Vergleich zu den breiteren Aktienmärkten und ihre Rolle als effektiver Portfolio-Diversifizierer aufgrund ihrer geringen Korrelation mit den meisten anderen Anlageklassen", sagt Imaru Casanova, Portfoliomanagerin für Edelmetalle bei Van Eck. So erzielte der Nyse Arca Gold Miners Index im März ein Plus von 15,51 Prozent, während der S&P 500 den Monat mit einem Minus von 5,63 Prozent beendete.

Stimmungsumschwung bei Goldminen-Aktien
Die gegensätzlichen Wertentwicklungen verdeutlichen nach Meinung von Casanova einen Stimmungsumschwung der Anleger im Hinblick auf Gold und die darauf bezogenen Aktien. Fonds, die in physisches Gold und Gold-Derivate investieren, zogen demnach im Jahr 2024 Nettozuflüsse in Höhe von 17,8 Milliarden US-Dollar an, der höchste Wert seit fünf Jahren. Fonds, die in Gold-Bergbaugesellschaften investieren, verzeichneten 2024 mit 4,6 Milliarden Dollar enorme Abflüsse.

Das hat sich nun geändert: "Steigende Goldpreise sorgen für einen Rekord-Cashflow bei den Goldproduzenten und schaffen in Verbindung mit steigenden Aktienbewertungen ein günstigeres Klima für Fusionen und Übernahmen (M&A) in diesem Sektor", meint Casanova. "Wir glauben, dass einer der wichtigsten Faktoren für eine Neubewertung des Goldaktien-Sektors ein ausgewogener Ansatz bei der Kapitalallokation ist", so Casanova. "Der Wunsch der Anleger nach Dividenden und Aktienrückkäufen muss erfüllt werden, aber um wettbewerbsfähig zu bleiben und Aufträge zu erhalten, müssen Unternehmen Wachstum erzielen." 

Fokus auf organischem Wachstum
Als Fondsmanagerin achtet sie dabei besonders auf organisches Wachstum – durch Bohrungen, Optimierungen, Effizienzsteigerungen und Erweiterungen. Wachstum könne aber auch durch M&A erworben werden, so Casanova: "Auch wenn dies wirtschaftlich nicht so attraktiv ist wie organisches Wachstum, bleibt es doch ein wichtiger, wenn nicht gar unverzichtbarer Bestandteil der Wachstumsstrategie von mittelgroßen beziehungsweise großen Goldproduzenten." (jh)