Der September zählt aus Sicht der Marktstatistik zu den eher unerfreulichen Börsenmonaten, 2024 war davon erfreulicherweise nichts zu merken. Mehrheitlich konnten Regionen- und Branchenfonds, die ausschließlich in Aktien investieren, zulegen, wobei das durchschnittliche Monatsergebnis über alle beobachteten Kategorien bei rund 1,8 Prozent lag.  

Kursexplosion in China
Geradezu spektakulär fiel dabei der Turnaround bei China- und Großchina-Fonds aus. Die fast 800 Fonds, für die die Entwicklung im Reich der Mitte direkt oder indirekt eine Rolle spielt, profitierten davon mit Monatszuwächsen in der Brandbreite von 4,4 (Asien/Pazifik) bis fast 23 Prozent (China).

Auslöser dieser extremen Bewegung war ein Konjunkturpaket, dessen Ausmaß über den Erwartungen vieler Beobachter lag. Chinas Notenbank senkte den Leitzins um 20 Basispunkte auf 1,5 Prozent und schuf neue Swap- und Kreditfazilitäten, die den Immobilien- und den Aktienmarkt unterstützen sollten. Mit der Ankündigung, nötigenfalls noch weitere marktstabilisierende Maßnahmen zu ergreifen, löste die People's Bank of China Ende September einen Kaufrausch aus. Ob und wie sich diese Politik auf die schwächelnde Wirtschaft des Landes tatsächlich auswirken wird, bleibt offen, Vermögensverwalter raten daher weiterhin zu Vorsicht. 

Euro Stoxx 600 auf Allzeithoch
Neben China fiel im September einmal mehr Indien positiv auf. Fonds, die hier investieren, konnten den Trend fortsetzen, der Indien-Fonds inzwischen unter die Top Ten über zehn Jahre brachte. Auch die Stärke der Edelmetall-Fonds hielt im Vormonat an, das Monatsplus lag bei mehr als vier Prozent. Aber nicht nur in den meisten aufstrebenden Märkten endete der notorisch negative Börsenmonat September erfreulich, auch die entwickelten Märkte legten tendenziell zu. So markierten etwa der Dax und der schwedische OMX 30 Allzeithochs. Und viele Marktteilnehmer dürften nicht mitbekommen haben, dass auch der Euro Stoxx 600 vor Kurzem ein neues Allzeithoch erreichte.

Großbritannien- von Euroland-Fonds abgehängt 
Am unteren Ende des Monatsvergleichs landete neben der Kategorie "Biotechnologie" (-3,84%), auch der britische Aktienmarkt. Fonds, die ausschließlich in Großbritannien investieren, verloren im September im Durchschnitt 1,56 Prozent und rangieren nun auch über fünf Jahre mit einem kumulierten Wertzuwachs von lediglich 6,5 Prozent unter den zehn schlechtesten Fondsgruppen. Blickt man zehn Jahre zurück, liegt ihr Ertrag im Mittel bei 35 Prozent und damit deutlich unter der Performance von Euroland-Fonds, die im selben Zeitraum mehr als 58,5 Prozent teurer wurden. (gf)


Über das FONDS professionell Fondsbarometer
FONDS professionell bringt seit Juli 2014 monatlich das FONDS professionell Fondsbarometer – eine Performanceübersicht der Mountain-View-Aktienfondsindizes gereiht nach ihrer Monatsperformance. Daraus wird ersichtlich, welche Fonds gerade Rückenwind haben und welche unter Kursverlusten leiden. Damit daraus eine brauchbare Information wird, zeigt die Darstellung auch, wie diese Fondskategorien (Länder, Regionen, Branchen und Themen) über andere Zeiträume abgeschnitten haben – drei Monate, sechs Monate, ein Jahr, drei Jahre sowie über fünf und zehn Jahre. Die jeweils zehn stärksten und zehn schwächsten Ergebnisse sind farblich hervorgehoben.
Das nächste Fondsbarometer erscheint Anfang November 2024.