Fondsanbieter kürt die nachhaltigsten Staaten
Geht es nach den Kriterien der ESG-Experten von Swisscanto, ist Dänemark das Land, das mit Blick auf Umwelt, Soziales und Governance am besten aufgestellt ist. Deutschland verliert im Vergleich zum Vorjahr einen Platz, Österreich rutscht aus den Top-Ten.
Der Schweizer Asset Manager Swisscanto hat sein ESG-Staatenrating für das Jahr 2024 veröffentlicht. Untersucht wurden 198 Länder in den drei Dimensionen Environment (E), Social (S) und Governance (G). Es gebe einen neuen Spitzenreiter sowie weitere Veränderungen in den Top-Ten-Platzierungen, berichtet der Fondsanbieter (siehe Grafik unten).
"Dänemark hat Norwegen vom Thron gestoßen. Damit konnte sich Dänemark vom letztjährigen zweiten Rang verbessern, und Norwegen fiel auf Platz fünf", erläutert Fabio Pellizzari, Head of ESG Strategie & Business Development bei Swisscanto. "Neu auf dem Podium sind Island und die Schweiz, welche sich beide um zwei Plätze verbessern konnten." Generell bleibe Nordeuropa die führende Region in punkto Nachhaltigkeit beziehungsweise bei ESG-Kriterien. "Doch auch auf der anderen Seite der Erde sind positive Entwicklungen im Gange, wie Neuseeland und Australien als Top-Ten-Länder unterstreichen."
Die DACH-Region entwickelte sich im Vergleich zum Vorjahr unterschiedlich. Während die Schweiz sich von Platz fünf auf drei verbesserte, büßte Deutschland einen Platz ein und rangiert nun an neunter Stelle. Österreich fiel vom neunten auf den 15. Platz zurück. "Damit steht die DACH-Region immer noch gut da", sagt Pellizzari. "Generell stellen wir fest, dass immer mehr Staaten aufholen und nachhaltige Entwicklungen forcieren. Das ist ein gutes Zeichen." So befänden sich immerhin schon drei Schwellenländer in den Top-20: Estland auf Platz elf, Uruguay auf Rang 17 und Tschechien auf dem 18. Platz.
Rund 80 ESG-Faktoren berücksichtigt
Der ESG-Score für Staaten von Swisscanto basiert auf einer Bewertung von rund 80 ESG-Faktoren. Die Dimension Umwelt beurteilt vorwiegend Werte zum Ressourcenverbrauch und zur Ressourceneffizienz wie Wasser und Abfälle, zum Klimawandel, zur Mobilität, aber auch zur Biodiversität. Die Dimension Soziales bewertet Indikatoren zum Lebensstandard und zur Gesundheit der Bevölkerung sowie zur Gleichberechtigung. Die Governance-Dimension schließlich berücksichtigt Indikatoren zum internationalen Engagement eines Landes, zum Umgang mit Menschenrechten und zu Sicherheit und Stabilität, zum Beispiel mit Blick auf Bürgerrechte und Wahlverhalten. Die Daten stammten von diversen unabhängigen Quellen wie WHO, Weltbank, UNEP oder OECD, so Swisscanto. (fp)