"Festung Nordamerika": Mexiko plant Zoll-Hammer
Mexiko will im Haushaltsentwurf 2026 die Einfuhrzölle auf chinesische Produkte erhöhen – ein Signal sowohl an heimische Produzenten als auch an US-Präsident Trump. Betroffen sind insbesondere Autos, Textilien und Kunststoffe.
Die mexikanische Regierung will im Haushaltsentwurf für 2026 die Einfuhrzölle auf Produkte aus China anheben. Ziel ist es, heimische Hersteller vor Billigimporten zu schützen – und zugleich einer Forderung von US-Präsident Donald Trump nachzukommen.
Laut einem "Bloomberg"-Bericht unter Berufung auf mit den Plänen vertraute Personen sollen die Erhöhungen unter anderem Autos, Textilien und Kunststoffe betreffen. Auch andere asiatische Länder müssen nach Angaben aus Regierungskreisen mit höheren Zöllen rechnen. Wie hoch die Abgaben ausfallen, ist jedoch noch offen.
Politische Mehrheiten sichern Umsetzung
Der Haushaltsentwurf von Präsidentin Claudia Sheinbaum soll bis zum 8. September dem Kongress vorgelegt werden. Zwar ist eine Zustimmung des Parlaments erforderlich, doch Sheinbaums Partei und ihre Verbündeten verfügen über eine Zweidrittelmehrheit in beiden Kammern. Änderungen gelten daher als unwahrscheinlich.
Das Büro der Präsidentin und das Wirtschaftsministerium wollten sich zu den geplanten Maßnahmen nicht äußern. Auch das Finanzministerium reagierte nicht auf eine Anfrage von "Bloomberg".
Druck aus Washington
Seit Jahresbeginn drängen die USA Mexiko, die Abgaben auf chinesische Produkte anzuheben – analog zu den US-Maßnahmen. Mexikanische Regierungsvertreter haben in diesem Zusammenhang die Idee einer "Festung Nordamerika" ins Spiel gebracht: weniger Abhängigkeit von China, dafür engere Handels- und Produktionsketten zwischen den USA, Mexiko und Kanada. US-Finanzminister Scott Bessent begrüßte diesen Ansatz ausdrücklich.
Die drei Länder bereiten derzeit die Überprüfung ihres Freihandelsabkommens vor, das während Trumps erster Amtszeit ausgehandelt wurde. Die Zolldebatte könnte dabei ein zentrales Thema werden. (mb/Bloomberg)















