Mit Warnungen des US-Notenbankchefs Jerome Powell vor den Auswirkungen des losgetretenen Handelskriegs hat der Goldpreis am Mittwoch (16.4.) so stark zugelegt wie seit März 2023 nicht mehr. Auf das Plus von 3,5 Prozent am Mittwoch folgten am Donnerstag (17.4.) weitere Preisrekorde: Mit einem neuen Plus von 0,4 Prozent kostete die Unze erstmals knapp 3.358 US-Dollar.  

"Schwieriges Szenario" droht
Powell erklärte, dass nachlassende Konjunktur und erhöhte Inflation die Mandate der Zentralbank letztlich in Konflikt bringen könnten. "Wir könnten uns in einem schwierigen Szenario wiederfinden, in dem unsere beiden Ziele in Spannung zueinander stehen", sagte der Fed-Chef bei einer Veranstaltung des "Economic Club of Chicago". 

"In diesem Fall würden wir prüfen, wie weit die Wirtschaft von den jeweiligen Zielen entfernt ist und welche Zeiträume für die Schließung der jeweiligen Lücken zu veranschlagen sind." An der Wall Street fielen die Aktienkurse und auch der Dollar geriet weiter unter Druck. 

Absage an schnelle Maßnahmen
Powell dämpfte indessen Hoffnungen, dass die US-Notenbank schnell Maßnahmen zur Marktberuhigung ergreifen würde – und verwies dabei auf die Unwägbarkeiten in Bezug auf die Zollagenda Washingtons. Auf die Frage, ob die Fed eingreifen werde, sagte Powell: "Das wissen wir noch nicht – und solange wir das nicht wissen, können wir keine fundierten Entscheidungen treffen."

Gold hat sich in diesem Jahr um fast 28 Prozent verteuert – und damit den Preisanstieg von 27 Prozent aus dem Jahr 2024 bereits übertroffen. Der eskalierende Handelskrieg der USA schürt die Angst vor einer globalen Rezession. Unterdessen will die Trump-Administration in den Verhandlungen über die US-Zölle offenbar Druck auf Länder ausüben, den Handel mit China einzuschränken. (mb/Bloomberg)