Zwar haben US-Aktien zuletzt noch mehr Boden gutgemacht als europäische Aktien, dennoch sind die DWS-Experten skeptisch für US-Werte. Thomas Schüßler, Co-Head globale Aktien, bevorzugt Europa und "den Rest der Welt" gegenüber US-Titeln, die hoch bewertet seien und vergleichsweise niedrige Dividenden böten. 

Weitere Kurseinbrüche sind möglich
An den Aktienmärkten könnte es seiner Meinung nach in den kommenden Monaten weitere Rücksetzer geben. Denn die Situation werde für die Unternehmen herausfordernd bleiben. "Die Unternehmensgewinne dürften zurückgehen, die Gewinnmargen unter Druck geraten", warnt Schüßler. Für ihn bedeutet das: Eine disziplinierte Auswahl der Einzeltitel ist wichtiger denn je. Er favorisiert deshalb Unternehmen mit einer starken Marktposition und einer soliden Bilanz. 

Grundsätzlich verfolgt Schüßler einen defensiven Ansatz. Das drückt sich unter anderem darin aus, dass er als Aktienfondsmanager derzeit eine Kassenquote von etwa zehn Prozent hält und auch auf Gold setzt – die Quote liegt bei dem von ihm verantworteten Dividendenfonds derzeit bei acht Prozent. Im Gegensatz zu früher hätten die anderen vermeintlich sicheren Häfen wie US-Staatsanleihen und US-Dollar zuletzt nicht für einen Risikoausgleich im Portfolio gesorgt.

Dollar dürfte weiter schwächeln
Bei Aktien setzt Schüßler unter anderem auf Finanzwerte – wegen der attraktiven Bewertung und überdurchschnittlich hoher Ausschüttungen – und auf Gesundheitstitel wegen ihrer geringen Konjunkturabhängigkeit.

Für europäische Anleger seien US-Aktien derzeit noch aus einem weiteren Grund mit deutlichen Risiken behaftet: dem schwächelnden Dollar. Die DWS-Währungsstrategen gehen davon aus, dass der Dollar in den nächsten Monaten weiter gegenüber dem Euro verlieren könnte. "Anleger haben das Währungsrisiko einer Anlage häufig nicht so auf dem Schirm", warnt Schüßler. (jh)