Mit Stockpicking den Markt dauerhaft zu schlagen, ist vor allem Glückssache. Dimensional Fund Advisors verweist bei dieser Einschätzung auf die Analyse von US-Aktiendaten aus fast einem Jahrhundert. Demnach schafften es nur 20 Prozent der Aktien, über rollierende 20-Jahres-Zeiträume zu überleben und sich zugleich besser zu entwickeln als der breite Markt. Von den Papieren, die 20 Jahre lang tatsächlich outperformen konnten, schafften das in den darauffolgenden zehn Jahren nur noch rund 30 Prozent. Umgekehrt gelang von den Titeln, die 20 Jahre lang schlechter als der Markt gelaufen waren, rund 30 Prozent danach ebenfalls eine Outperformance.

Anstatt mit Einzeltiteln in einem stark konzentrierten Portfolio zu zocken, sollten Anleger auf ein gut diversifiziertes Portfolio setzen, rät Wes Crill, Leiter des Bereichs Investmentstrategie bei Dimensional Fund Advisors. Damit ließen sich die Marktrenditen zuverlässig vereinnahmen und das Einzeltitelrisiko begrenzen, erläutert er. Über fünf, zehn und 20 Jahre hinweg schnitt auch die Median-Aktie jeweils schlechter ab als der Markt. "Das heißt, es reicht auch nicht, auf eine durchschnittliche Aktie zu setzen, um eine Überrendite gegenüber dem Markt zu erwirtschaften", sagt Crill.   

Gewinner von gestern nicht die Gewinner von morgen 
Der langjährige Höhenflug von Technologieaktien wie Amazon oder Apple habe zum Eindruck beigetragen, "dass der langfristige Anlageerfolg von einem erfolgreichen Stockpicking abhängt", sagt Crill. Doch gerade der Blick auf diese Tech-Titel bringt nun Ernüchterung: Auf Sicht von zwölf Monaten liegen einige der FAANG-Aktien (Facebook, Amazon, Apple, Netflix, Google) mit mehr als 50 Prozent im Minus. Damit haben sie deutlich mehr verloren als die breiten Marktindizes. (fp)