DWS-Chefstratege: Markt ist anfällig für Korrekturen
Angesichts hoher Bewertungen und großer Konzentration gibt es einige Risiken am Aktienmarkt. Die DWS-Experten sind insgesamt dennoch optimistisch gestimmt. Wie sie das begründen – und was sie für verschiedene Assetklassen erwarten.
Deutschland, Europa, USA – so lautet die eher ungewohnte Rangfolge in Sachen Wertentwicklung an den Aktienmärkten seit November 2024, wie die Investmentstrategen der DWS feststellen. Dass die US-Börsen sich mit dem dritten Platz begnügen mussten, habe auch am Einbruch bei Aktien, die mit künstlicher Intelligenz (KI) in Verbindung gebracht werden, gelegen. "Da hat sich gezeigt, welche Risiken die hohe Marktkonzentration in den USA mit sich bringt", sagt Global Chief Investment Officer Vincenzo Vedda.
Anfällig sei – wegen des hohen Gewichts von US-Aktien im MSCI World – aber nicht nur der amerikanische Markt. Wenn es in den USA rumpele, sei es im Technologiebereich oder weil erwartete Steuersenkungen oder die groß angekündigten Deregulierungen nicht so kommen wie erwartet, könne es ganz schnell zu deutlichen Kurskorrekturen kommen, warnt Vedda.
Positiv gestimmt
Auf Sicht von zwölf Monaten ist er dennoch positiv für den US-Aktienmarkt gestimmt und auch für europäische Aktien: "Das in Sachen Gewinnwachstum verlorene Jahrzehnt liegt hinter uns", meint der Chefanlagestratege. Die potenzielle Bedrohung durch US-Handelszölle sei in den Kursen weitgehend eingepreist. Europa habe den größten Anstieg der Kapitalströme seit vielen Jahren verzeichnet und die US-Märkte im Januar übertroffen, sodass sich der historisch sehr hohe Bewertungsabschlag leicht verringert habe. Einen Wermutstropfen gebe es jedoch: "Das wirtschaftliche Umfeld in Europa dürfte nicht ausreichen, um diese Dynamik aufrechtzuerhalten."
Was die DWS-Anlagestrategen für verschiedene Assetklassen erwarten, erfahren Sie in der Bilderstrecke oben – klicken Sie sich einfach durch. (fp)