Deutsche Bank: Anleger werden bald in chinesische Aktien strömen
Deepseek, Robotik und autonomes Fahren könnten Chinas Wirtschaft kräftig Auftrieb verleihen. Daher werden globale Investoren künftig verstärkt auf Aktien chinesischer Unternehmen setzen, glaubt Peter Milliken, Analyst bei der Deutschen Bank.
Die wachsende Wettbewerbsfähigkeit chinesischer Unternehmen wird nach Ansicht der Deutschen Bank mittelfristig dazu führen, dass die Aktienindizes der Republik ihre historischen Höchststände übertreffen. Dies berichtet die Nachrichtenagentur "Bloomberg".
Das KI-Start-up Deepseek und Innovationen in der Elektroautobranche würden als Katalysatoren wirken, damit globale Gelder nach Hongkong und in chinesische Titel zurückflössen, schreibt Analyst Peter Milliken in einer aktuellen Studie. Chinesische Unternehmen in verschiedenen Sektoren lieferten Produkte, die oft besser seien als die der Konkurrenz und dafür nicht ausreichend gewürdigt würden. "Wir glauben, dass 2025 das Jahr sein wird, in dem die Investorenwelt erkennen wird, dass China den Rest der Welt überholt", so Milliken.
Bisher herrschte Vorsicht
In den vergangenen Jahren waren globale Investoren gegenüber China vorsichtig, da sich der Immobiliensektor schwertat, die Wirtschaftsdaten schwach blieben und die Regierung in zahlreichen Sektoren hart durchgriff. Handelsbeschränkungen seitens der USA und anderer Länder sowie die Androhung weiterer Zölle durch die Regierung von US-Präsident Donald Trump haben einen zusätzlichen Unsicherheitsfaktor geschaffen. Ausländische Fonds dürften die Aktien des Landes weiterhin abgestoßen haben, wobei der Exodus im Januar nach Schätzungen von Morgan Stanley insgesamt 2,4 Milliarden Dollar (2,3 Milliarden Euro) betrug.
Die chinesischen Anleger zeigten sich unbeeindruckt von den durch die USA verhängten zusätzlichen Handelszöllen in Höhe von zehn Prozent. Der CSI 300 stieg seit Mitte vergangener Woche leicht, als der Handel nach einer achttägigen Feiertagspause wieder aufgenommen wurde. Kräftiger legte der auf Wachstumswerte ausgerichtete Star-50-Index zu, was auf den Optimismus in Bezug auf Deepseek, Robotik und autonomes Fahren zurückzuführen ist.
Schon länger optimistisch
Die am Mittwoch (5.2.) veröffentlichte Studie der Deutschen Bank verbreitete sich im chinesischen Internet wie ein Lauffeuer, und die lokale Investoren-Community analysierte die positiven Kommentare. Milliken habe erklärt, er sei schon seit einiger Zeit optimistisch, habe aber Schwierigkeiten gehabt, herauszufinden, was die Welt dazu bringen würde, "aufzuwachen und zu kaufen", so "Bloomberg". Deepseek und die Fortschritte bei E-Autos seien es letztendlich gewesen. (Bloomberg/am)