CIO: Trump-Wahlsieg "apokalyptisches" Szenario für deutsche Firmen
Die von Donald Trump im Fall eines Wahlsiegs angedrohten Pauschalzölle auf Importe würden Deutschland schwer treffen, befürchtet der Anlagechef von M.M. Warburg.
Geht die US-Wahlschlacht zugunsten Donald Trumps aus, droht deutschen Unternehmen und der Wirtschaft ein böses Erwachen. Christian Jasperneite, Investmentchef bei M.M. Warburg, sieht weder Politik noch Unternehmen vorbereitet.
"Gerade für die exportabhängige deutsche Wirtschaft wäre eine Wiederwahl von Donald Trump eine schlechte Nachricht", so Anlagechef Jasperneite. Denn die versprochenen Steuersenkungen für die Amerikaner möchte Trump durch höhere Zölle gegenfinanzieren. "Wir sollten daher sein Wahlkampfversprechen ernst nehmen, einen Pauschalzoll von zehn oder 20 Prozent auf alle in die USA importierten Güter zu erheben", so Jasperneite.
Deutschland drohen Strafzölle vom wichtigsten Handelspartner
Das trifft auch Deutschland: Die USA sind Deutschlands wichtigstes Exportland, weit vor Frankreich, den Niederlanden und China. Jasperneite: "Die Einfuhren aus den USA beliefen sich 2023 auf 95 Milliarden Euro, sodass sich der Handelsbilanzüberschuss mit den Vereinigten Staaten auf mehr als 63 Milliarden Euro belief; dies entspricht 1,5 Prozent des nominalen deutschen Bruttoinlandsproduktes."
Automobilsektor besonders betroffen
Dazu entfallen vom gesamten deutschen Handelsbilanzüberschuss mit den USA allein 24 Milliarden Euro auf den Automobilsektor. "Dies dürfte Trump ein besonderer Dorn im Auge sein, sodass die Einführung von Strafzöllen auf Autos aus unserer Sicht sehr wahrscheinlich ist, was die Krise der deutschen Automobilindustrie weiter verschärfen dürfte", sagt der CIO. Er befürchtet, dass weder die deutsche Politik noch die deutschen Unternehmen auf ein solch "apokalyptisches" Szenario vorbereitet sind. (jh)