Chefinvestor: Optimismus nach US-Wahl ist ein Warnsignal
Die positive Reaktion der Börsen auf die Ergebnisse der US-Wahl sollte zur Vorsicht mahnen, sagt Beat Thoma, Anlagechef bei Fisch Asset Management. Anleger sollten sich seiner Meinung nach nicht von der Euphorie mitreißen lassen.
Präsidentschaft und Kongressmehrheit geben den Republikanern und Donald Trump die Macht, ihre Vorstellungen weitgehend durchzusetzen. An der Börse wurde das mit deutlichen Kursgewinnen bewertet, doch für Fisch-Asset-Management-Anlagechef Beat Thoma gibt es eher Grund zur Skepsis.
Der Markt könnte am Ende ganz falsch liegen
Es bestehe derzeit ein nahezu vollständiger Konsens unter Finanz-Experten, dass sowohl die Konjunktur als auch die Aktien- und Kreditmärkte in den USA sich gut entwickeln und besser als der Rest der Welt. Gerade weil dieser hohe Konsens in den Märkten aber längst eingepreist ist, hält Thoma es für unwahrscheinlich, dass sich die hochgesteckten Erwartungen auch nur annähernd erfüllen werden.
Zudem würde seiner Meinung nach die US-Notenbank etwa bei zollbedingtem Aufwärtsdruck auf die Inflation schnell einschreiten und der aufkommenden Inflation mit einer Aussetzung weiterer Zinssenkungen oder sogar Zinserhöhungen entgegenwirken. "Aktuell erscheint es uns deshalb wenig ratsam, auf einen unreflektierten Extremkonsens zu investieren, und wir würden deshalb keine großen Veränderungen bei der Asset Allocation vornehmen", so Thoma. (jh)