BofA-Strategen warnen: Die Blase bläht sich wieder auf
Mit Steuererleichterungen und niedrigeren Zöllen als befürchtet könnte US-Präsident Trump laut den Anlageexperten der Bank of America eine neue Spekulationswelle entfachen – mit Risiken für Aktien, Anleihen und Kryptowerte.
Die jüngste Kehrtwende der Trump-Administration hin zu Steuersenkungen und niedrigeren Zöllen könnte laut Bank of America (BofA) eine neue Spekulationswelle an den Finanzmärkten auslösen. Das schreibt das Team um Chefstratege Michael Hartnett. Vor allem risikobehaftete Anlagen wie Kryptowährungen und KI-getriebene Tech-Werte könnten davon profitieren – und zugleich die Gefahr einer Marktblase erhöhen.
Zwar favorisiert Hartnett für 2025 weiterhin eine strategische Mischung aus Anleihen, internationalen Aktien und Gold, dennoch warnt er: Eine zu optimistische Marktphase sei das größte Risiko für dieses Szenario. Seit Trumps Rückzug von drastischen Zollerhöhungen und seiner Forderung nach Zinssenkungen durch die Fed haben US-Aktien und Bitcoin deutlich zugelegt.
Steigende Renditen als Warnsignal
Laut BofA drehen sich in euphorischen Marktphasen die klassischen Zusammenhänge zwischen Aktien und Anleihen oft um. In zwölf der letzten 14 Asset-Blasen seien die Renditen von Anleihen gestiegen – ein typisches Anzeichen für Überhitzung. Anfang Mai überstieg die Rendite 30-jähriger US-Staatsanleihen die Fünf-Prozent-Marke, was unter anderem auf die Herabstufung der US-Bonität durch Moody's zurückgeführt wurde.
Die Strategen ziehen Parallelen zu früheren Blasen und sehen vor einem möglichen Höhepunkt noch etwa 30 Prozent Kurspotenzial bei den "Magnificent Seven"-Aktien. Ihr Tipp: Ein sogenannter Barbell-Ansatz, der diese Tech-Giganten mit globalen Value-Aktien kombiniert, sei der beste Schutz vor einer Blase. (mb/Bloomberg)