BofA-Stratege: Anleger vertrauen S&P-500-Rally nicht
Während Europas und Chinas Börsen Stärke zeigen, wächst laut Bank of America unter Anlegern die Skepsis über weiteres Aufwärtspotenzial an der Wall Street.
"Je länger es dauert und je schwieriger es für den S&P ist, neue Hochs zu erreichen, desto größer werden die Zweifel", sagte BofA-Stratege Michael Hartnett im "Bloomberg TV"-Interview. "Europa funktioniert, China funktioniert – sogar Anleihen in Amerika beginnen zu funktionieren."
Hartnett empfiehlt in diesem Jahr ausländische Aktien statt US-Titel. Seiner Einschätzung nach könnten die "großen Sieben" im Technologiesektor ins Wanken geraten, was der Börsenrally Sand ins Getriebe streuen könnte. Pessimistisch seien die Anleger in Bezug auf die Technologie-Schwergewichte zwar nicht, dennoch seien diese Titel anfällig für Kursverluste, sollte sich das derzeitige Handelsumfeld verändern.
Skepsis gegenüber US-Aktien wächst
US-Aktien hinken 2025 hinter den internationalen Märkten her. Grund für die wachsende Skepsis sind hohe Bewertungen sowie Sorgen über die hohen Investitionen in künstliche Intelligenz. Der S&P 500 hat im Jahr 2025 bislang weniger als zwei Prozent zugelegt, während der Index für die Magnificent Seven um 3,3 Prozent gesunken ist. Im Gegensatz dazu verzeichnete der MSCI All-Country World Index ohne die USA ein Plus von sieben Prozent.
Sollte der S&P 500 auf 5.600 bis 5.700 Punkte fallen, könnte laut Hartnett eine fiskalische Intervention der US-Regierung folgen. "Der Aktienmarkt ist seine Ampel", sagte der Stratege mit Blick auf Präsident Donald Trump. Vom aktuellen Niveau aus entspräche dies einem Rückgang von etwa sechs Prozent. (mb/Bloomberg)