Europa gewinnt an Attraktivität für Anleger – insbesondere in ausgewählten Sektoren. Diesen Schluss lassen die Ergebnisse einer TED-Umfrage unter Investoren, Analysten und Beratern zu, die Amundi Deutschland nun veröffentlicht hat. Befragt wurden die rund 1.100 Teilnehmer einer digitalen Investmentkonferenz des Asset Managers.

Zwar sehen auf Sicht der nächsten Jahre immer noch 52 Prozent der Befragten mehr Potenzial bei US-Aktien als bei europäischen Titeln. Doch bereits 34 Prozent der Teilnehmer schreiben Aktien aus Europa höhere Renditechancen zu. Die restlichen 14 Prozent sehen beide Anlageregionen auf Augenhöhe. "Europa besinnt sich zunehmend auf seine Stärken und wird attraktiver für Anleger. Nicht zuletzt, weil hier der Kapitalmarkt deutlich günstiger bewertet ist als in den USA", sagt Amundi-Deutschlandchef Christian Pellis.

Rüstung vor KI
Die Teilnehmer sollten auch darüber abstimmen, welchen drei Branchen in Europa sie mittelfristig die größten Wachstumschancen zuschreiben. Drei Nennungen waren möglich. Die besten Aussichten hat demnach die Rüstungsindustrie (78 %), gefolgt von den Themen Digitalisierung/KI (66 %) und Infrastruktur (62 %). Für andere Zukunftsbranchen wie Halbleiter/Elektronik (32 %), Gesundheit/Biotechnologie (29 %) oder Energie (24 %) votierten hingegen deutlich weniger Investoren, Analysten und Berater.

Mit Blick auf die Auswirkungen der aktuellen US-Zollpolitik zeigt sich ein gespaltenes Bild: Eine knappe Mehrheit von 52 Prozent erwartet nur "geringe Auswirkungen" des Zoll-Deals zwischen den Vereinigten Staaten und der EU auf die europäische Wirtschaft, 42 Prozent rechnen hingegen mit "starken Auswirkungen". "Keine Auswirkungen" sahen hingegen nur sechs Prozent der Umfrageteilnehmer. (fp)