Investoren machen um portugiesische Staatsanleihen zumeist einen Bogen – zu Unrecht, findet der Fondsanbieter Bantleon: "Aus dem Südwesten Europas kamen zuletzt einige erfreuliche Meldungen", sagt Daniel Hartmann, Senior Analyst Economic Research bei Bantleon. So habe das Wachstum in den vergangenen Quartalen positiv überrascht, das portugiesische Haushaltsdefizit sei im Jahr 2016 auf den tiefsten Stand seit 42 Jahren gesunken. 

"Probleme wie das angeschlagene Bankensystem und der hohe öffentliche Schuldenstand sind nach wie vor akut, dennoch überwiegen derzeit aus unserer Sicht die positiven Tendenzen", sagt Hartmann. Die Chancen auf abnehmende Risikoaufschläge bei portugiesischen Staatsanleihen seien daher hoch. Investoren könnten ihrem Portfolio getrost wieder Anleihen aus Portugal beimischen, sagt der Analyst – wenn auch keine größeren Mengen.

Größtes Risiko: Überraschungen aus dem Bankensektor
Fundamentaler Gegenwind für portugiesische Staatsanleihen könne dann aufkommen, wenn sich das globale Konjunkturumfeld eintrübt. "Das größte Risiko besteht aber nach wie vor in unangenehmen Überraschungen aus dem Bankensektor", sagt Hartmann: Sollte der Staat erneut einem Institut beispringen müssen, werde sich dies negativ auf den gesamtstaatlichen Schuldenstand auswirken. Der langfristige Erfolg Portugals stehe und falle ohnehin mit der Entwicklung der Defizitquote. (fp)