Kriminelle, die sich schnell bereichern wollen, sprengen dafür immer öfter ganze Geldautomaten in die Luft. Allein im vergangenen Jahr waren es 414 Automaten, die die "Panzerknacker" per Explosion n ihre Einzelteile zerlegten. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Plus von 18,6 Prozent. Allerdings blieben die Versuche in 256 Fällen erfolglos. Dessen unbenommen wollen sich die Banken nun gegen die Attacken zur Wehr setzen. So teilte die R+V Versicherung des genossenschaftlichen Bankensektors laut der "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ) mit, dass sie gemeinsam mit dem Unternehmen Veloform eine Art Bunker für Geldautomaten entwickelt hat. 

"Das Material ist ähnlich wie bei einem Bunker, mit herkömmlichen Sprengmitteln erreicht man da gar nichts", sagt Anselm Franz, Geschäftsführer des Herstellers Veloform. Die Bunker sollen aus bis zu 15 Zentimeter starkem Stahlbeton bestehen und zehn Tonnen schwer sein. Im Inneren befindet sich der Geldautomat, Tastatur und Geldausgabe erreichen Bankkunden über eine Art Fenster. Anlagen zur Neutralisierung von Gas, die bislang in vielen Geldautomaten eingebaut warn, sind nicht mehr ausreichend, um die Automaten zu sichern. "Kriminelle verwenden zunehmend Festsprengstoff, nicht mehr Gas, um Geldautomaten zu knacken", zitiert die FAZ einen Sprecher der R+V Versicherung.

Große Nachfrage
Durch die Sprengungen entstehen für die Banken oft Schäden von mehreren 100.000 Euro – teilweise deutlich mehr, als was die Diebe dabei erbeuten. Die Beton-Bunker haben bereits einem ersten Sprengversuch standgehalten. "In dem Beton war kein einziger Riss", sagt Franz. Das Interesse der Banken an den Bunkern sei dementsprechend groß. Die Bunker würden mit ausreichend Sicherheitsabstand zu umliegenden Häusern aufgestellt, so dass Bewohner nicht gefährdet werden. (fp)