Bank of America prognostiziert neuen Gold-Meilenstein noch dieses Jahr
Die Bank of America wird beim Goldpreis bullish: Analysten sehen das Potenzial für 4.000 US-Dollar pro Unze bis Jahresende – eine der kühnsten Vorhersagen unter den Großbanken. Als Treiber gelten geopolitische Risiken und schwächelnde US-Finanzen. Doch die Prognose hat Bedingungen.
Die Rohstoffanalysten der Bank of America gehen in ihrer neuesten Einschätzung in die Vollen: Sie halten einen Goldpreis von 4.000 US-Dollar je Unze bis Jahresende 2025 für möglich, berichtet das Fachportal "Kitco News". Die Prognose, veröffentlicht in einer aktuellen Analystennotiz, gehört zu den ambitioniertesten unter den globalen Großbanken.
Bereits im März hatte das Team um Edelmetallexperte Michael Widmer einen Zielwert von 3.500 Dollar bis 2027 ausgegeben – ein Niveau, das Gold binnen Wochen erreicht hatte.
Was passieren muss, damit Gold wirklich explodiert
Die Analysten bleiben grundsätzlich optimistisch, betonen aber, dass mehrere Bedingungen erfüllt sein müssen, um die 4.000-Dollar-Marke zu knacken. Entscheidend sei ein deutlicher Anstieg der Investitionen in Gold – um mindestens 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
"Das klingt nach viel, aber dieser Anstieg wurde 2016 und 2020 bereits übertroffen", so Widmers Team. Auch die Schmucknachfrage müsse stabil bleiben, um die Rally nicht auszubremsen.
Geopolitik und US-Finanzen als Goldtreiber
Als größter Katalysator gilt laut Bank of America die zunehmende geopolitische Unsicherheit, vor allem im Welthandel. Weitere Faktoren: Sorgen über die US-Haushaltslage und das Inflationsumfeld. "Zölle sind ein zentrales politisches Werkzeug Donald Trumps, führen aber zu wirtschaftlicher Unsicherheit", schreiben die Analysten.
Zudem sei der Dollar zuletzt unter Druck geraten – was Gold zusätzlich stütze. In diesem Umfeld halten die Analysten Gold für weniger riskant als Staatsanleihen.
Realzinsen bleiben wohl niedrig
Der wirtschaftspolitische Kurs in den USA – etwa ein dauerhafter Handelskonflikt mit China – könnte Gold weiter Rückenwind verleihen. Zwar habe Trump Zölle einst als Mittel zur Schuldenreduktion verkauft, doch laut Bank of America seien sie als Einnahmequelle unzuverlässig und inflationstreibend.
Die Kombination aus langsamerem Wachstum und Preisauftrieb könnte die realen Zinsen niedrig halten – ebenfalls ein klassischer Treiber für den Goldpreis. (mb)