Anleihenexperte: Ein Verlierer der US-Wahl steht schon fest
Unabhängig vom Wahlausgang dürfte der Rentenmarkt unter Druck kommen. Mark Dowding von RBC Bluebay Asset Management erwartet eine steigende US-Verschuldung und langfristig höhere Renditen bei Dollar-Anleihen.
Der Ausgang der Wahlen in den USA am Dienstag (5.11.) mag knapp werden. Doch ein Verlierer steht für Mark Dowding, Anlagechef für Anleihen bei RBC Bluebay Asset Management, schon fest: der US-Rentenmarkt. "Wir rechnen unabhängig vom Wahlausgang mit einer lockeren Fiskalpolitik", sagt Dowding. Diese dürfte nach seiner Meinung im Laufe der Zeit zu einer wesentlich höheren Laufzeitprämie und damit höheren Zinsen bei langlaufenden Anleihen führen.
Trumps Zollpläne könnten den Dollar stärken
Dowding geht davon aus, dass die USA sowohl unter Kamala Harris als auch unter Donald Trump weiterhin ein im Vergleich zu den europäischen Volkswirtschaften außergewöhnliches Wachstum erzielen werden. Ein Sieg Trumps würde nach seiner Ansicht unter der Annahme von höheren Zöllen gegenüber den Handelspartnern den Dollar tendenziell stärken.
Von der US-Notenbank erwartet er am Donnerstag (7.11.) eine Zinssenkung auf 4,5 Prozent. Ein weiterer Schritt im Dezember bleibt laut Dowding ebenfalls wahrscheinlich. Die US-Arbeitsmarktdaten dürften in Folge der Streiks und Stürme zwar zunächst etwas schwächer ausfallen, einen Trend sollte man daraus aber nicht ablesen, so Dowding. (jh)