Anlagechefin: Märkte preisen schon wieder zu viele Zinssenkungen ein
Die Investoren haben sich bereits fest auf die Fed-Zinssenkung im September eingestellt. Doch die dürfte nach Meinung von Portfoliomanagerin Deborah Cunningham kleiner ausfallen, als die Terminmärkte einpreisen. Und das hätte Folgen.
Die Märkte preisen die ersten Zinssenkungen der US-Notenbank am 18. September fest ein. Doch mit ihren Erwartungen dürften sie zu hoch liegen, warnt Deborah Cunningham, Anlagechefin für liquide Anlagen bei Federated Hermes. Das könnte ihrer Meinung nach weitreichende Auswirkungen haben.
"Wie bereits Ende des vergangenen Jahres setzen die Märkte darauf, dass die US-Notenbank die Zinsen schneller senken wird, als es die politischen Entscheidungsträger signalisiert haben – und vor allem schneller, als es die aktuellen Wirtschaftsdaten rechtfertigen", sagt die Portfoliomanagerin. Sie warnt, dass zu viel Risikofreude die Volatilität anheizen und die Marktliquidität belasten könnte.
Terminmarkt erwartet einen großen Zinsschritt
Der Futures-Markt preise bereits eine Zinssenkung um 50 Basispunkte bei der geldpolitischen Sitzung der Fed im September ein. "Wir sind anderer Meinung", sagt Cunningham: "Unsere Prognose sieht lediglich eine Zinssenkung um einen Viertelpunkt vor."
Sie verweist dabei auf die noch immer stabile Lage am Arbeitsmarkt: "Unserer Meinung nach wäre eine außergewöhnlich schwache Beschäftigungszahl im August, kombiniert mit einem deutlichen Anstieg der Arbeitslosenquote, notwendig, um unsere Prognose von einer Zinssenkung um einen Viertelpunkt anzupassen – auf eine Senkung um einen halben Punkt bei der Sitzung im September." Enttäuschte Zinserwartungen würden aber für die Märkte neue Volatilität bedeuten. Anleger sollten also lieber nicht zu weit ins Risiko gehen. (jh)