Der US-Dollar hat den umfassenden Wahlsieg Trumps und der republikanischen Partei eindeutig positiv aufgenommen und auf breiter Basis an Wert gewonnen. Der Euro gab deutlich nach, zuletzt mussten weniger als 1,07 Dollar für einen Euro gezahlt werden. Die DZ-Bank-Analysten hatten für den Fall einer "roten Welle" sogar mit einer noch ausgeprägteren Marktreaktion gerechnet – sie sehen den Dollar potenziell auf dem Weg zur Parität.

Sonja Marten, Analystin bei der DZ Bank, sagt: "Auf der einen Seite sprechen eine sich wieder verschlechternde konjunkturelle und die zunehmend prekäre fiskalpolitische Lage in den USA perspektivisch für einen schwächeren US-Dollar." Auf der anderen Seite belaste aber die Aussicht auf einen eskalierenden Handelsstreit die Wachstumsprognose für die Eurozone, insbesondere mit Blick auf Deutschland.

Dollar könnte "Trump-Parität" erreichen
Die Euro-Inflation dürfte ihrer Meinung nach durch den Regierungswechsel in Washington nur etwas höher ausfallen, das Wachstum aber deutlich schwächer, die EZB könnte daher die Leitzinsen noch rascher und tiefer senken als erwartet. Folge: Die Zinsschere zwischen Euro- und Dollar-Raum geht noch weiter auseinander, was den Euro zusätzlich belasten dürfte. Daher sollte also auf der einen Seite der Dollar profitieren, während der Euro gleichzeitig neuen Belastungsfaktoren ausgesetzt ist: Die Wahrscheinlichkeit einer "Trump-Parität" sei nicht von der Hand zu weisen, so Marten. (jh)