Aktienstratege: Mehr positive Dividenden-Überraschungen bei US-Firmen
Analystenschätzungen für Dividendenzahlungen sind für den europäischen Stoxx-600-Index besonders akkurat, für den US-Index S&P 500 hingegen regelmäßig zu skeptisch. Darauf weist Quintets Co-Aktienchef hin.
In unsicheren Zeiten suchen viele Anleger nach Verlässlichkeit – da bieten sich Dividendenstrategien besonders an. Nach Meinung von Marc Decker, Co-Leiter Aktien bei der Quintet Private Bank, sollten sich Anleger bei der Aktienauswahl aber nicht nur auf die Dividendenprognosen der Analysten verlassen. Denn die liegen oft nicht richtig.
Teils deutliche Abweichungen zwischen Schätzung und Realität
"Zwischen 2020 und 2024 zeigten sich bei den Dividendenzahlungen der großen Indizes Dax, Stoxx 600 und S&P 500 teils deutliche Abweichungen von den Analystenschätzungen", so Decker. Während die tatsächlichen Ausschüttungen im Dax im Schnitt um knapp ein Prozent über den Erwartungen lagen, schwankten die jährlichen Abweichungen zwischen etwa minus vier und plus drei Prozent. Besonders im Pandemiejahr 2020 unterschätzten Analysten demnach die Kürzungen deutscher Unternehmen.
Beim Stoxx 600 war die durchschnittliche Abweichung mit plus 0,5 Prozent besonders gering. "Analysten schätzten die Lage europäischer Unternehmen insgesamt recht präzise ein", stellt Decker fest. Der S&P 500 hingegen überraschte regelmäßig positiv: Die tatsächlichen Ausschüttungen lagen im Schnitt um 1,7 Prozent über den Prognosen.
Regionale Unterscheide beachten
"Die Dividendenpolitik bleibt ein verlässlicher Indikator für Unternehmensstabilität", sagt der Quintet-Co-Aktienchef. Allerdings sollten sich Anleger der Unsicherheit von Analystenprognosen bewusst sein. Decker empfiehlt: "Auch deswegen sollte sich eine Anlagestrategie nie allein auf Dividenden fokussieren, sondern die Qualität von Unternehmen umfassender analysieren." (jh)















