Die UBS Group hat völlig überraschend Sergio Ermotti wieder auf seinen Posten als Chief Executive Officer gehievt. Der langjährige frühere Bankchef ersetzt seinen Nachfolger Ralph Hamers an der Spitze der größten Schweizer Bank, eineinhalb Wochen nach der staatlich eingefädelten Übernahme des schlingernden Lokalrivalen Credit Suisse.

Ermotti war bis 2020 neun Jahre lang Chef der UBS gewesen. Hamers bleibt für eine Übergangszeit bei der Bank, so das Züricher Geldhaus in einer Mitteilung. Die Änderungen treten am 5. April nach der Generalversammlung der UBS in Kraft. Seinen Posten als Verwaltungsratspräsident der Swiss Re wird Ermotti aufgeben.

Der erste Zusammenschluss zweier Großbanken seit Jahrzehnten verspricht ein komplexes Unterfangen zu werden, bietet für die UBS aber auch ein beträchtliches Potenzial beim Ausbau des Wealth Managements. "Der Verwaltungsrat traf diese Entscheidung angesichts der neuen Herausforderungen und Prioritäten, vor denen UBS nach der Ankündigung der Übernahme steht", teilte die UBS mit. Hamers "hat sich bereit erklärt, im Interesse des neuen Zusammenschlusses, des Schweizer Finanzsektors und des Landes zurückzutreten".

Ermotti, der aus dem italienischsprachigen südschweizerischen Kanton Tessin stammt, hatte die Führung der UBS im Jahr 2011 nach einem Milliardenskandal um einen skrupellosen Händler übernommen. Er reformierte die interne Governance der Bank und führte sie weg vom risikoreichen Handelsgeschäft und hin zum Wealth Management. (mb/Bloomberg)