Stühlerücken im DWS-Aufsichtsrat
James von Moltke, stellvertretender Vorstandsvorsitzender und Finanzchef der Deutschen Bank, wird nicht in den Aufsichtsrat der Fondsgesellschaft DWS einziehen. Dies teilte die börsennotierte Asset-Management-Tochter der Deutschen Bank mit. Im vergangenen November hatte das Haus zunächst angekündigt, dass von Moltke in das Kontrollgremium der DWS einziehen soll.
Damals hatte die Gesellschaft auch Oliver Behrens (im Bild links) als neuen Aufsichtsratsvorsitzenden und Nachfolger von Karl von Rohr positioniert. Behrens soll nun tatsächlich den Aktionären auf der Hauptversammlung im Juni vorgeschlagen werden. Von Rohr bleibt einfaches Aufsichtsratsmitglied. Der Manager hatte im Frühjahr 2023 angekündigt, den Aufsichtsratsvorsitz abgeben zu wollen. Auch aus dem Deutsche-Bank-Vorstand zog er sich zurück.
"Nach reiflicher Überlegung mit Blick auf die Größe und Unabhängigkeit des DWS-Aufsichtsrats" habe sich von Moltke entschieden, nicht für den Aufsichtsrat der Fondstochter zu kandidieren, teilte die Gesellschaft mit. "Diese Entscheidung reflektiert auch eine Richtlinie der Deutschen Bank zur Verringerung der Präsenz von Vorstandsmitgliedern in Aufsichtsräten von Konzerngesellschaften", heißt es weiter zur Begründung. Von Moltke verantwortet im Deutsche-Bank-Vorstand seit 2023 auch das Asset Management.
Zudem werde Deutsche-Bank-IT-Vorstand Bernd Leukert den DWS-Aufsichtsrat zum Ende der nächsten Hauptversammlung verlassen. Er saß seit 2020 in dem Gremium. Dieser Schritt gehe ebenfalls auf die Richtlinie zur Verringerung der Präsenz von Vorstandsmitgliedern in Aufsichtsräten von Konzerngesellschaften zurück, heißt es von der DWS zur Begründung. "Seine Mitgliedschaft im DWS-Aufsichtsrat beruhte auf einer Ausnahmeregelung dieser Richtlinie", erläutert das Haus. (ert)