Maria Luis Albuquerque hat die dreistündige Anhörung im EU-Parlament erfolgreich absolviert. Das Parlament bestätigte ihre Nominierung zur EU-Kommissarin, die in den kommenden fünf Jahren die Finanzmarktregulierung maßgeblich gestalten wird, berichtet die "Börsen-Zeitung".

Die 57-jährige Christdemokratin wurde demnach während des Hearings gezielt zu verschiedenen Gesetzesinitiativen der EU befragt, darunter Regelungen zur Versicherungsaufsicht (Solvency), die Open-Finance-Verordnung (Fida) und den Umgang mit Schattenbanken (NBFI). Sie zeigte umfassende Sachkenntnis und betonte, dass einige Kapitalsammelstellen im Bereich der Schattenbanken eine wichtige Rolle für die Mobilisierung privaten Kapitals spielen könnten. Gleichzeitig kündigte sie an, die damit verbundenen Risiken sorgfältig zu prüfen und gegebenenfalls Regulierungen einzuführen.

Auch potenzielle Interessenkonflikte waren Thema, da Albuquerque in den letzten Jahren bei der Fondsverwaltungsgesellschaft Arrow Global tätig war und im Aufsichtsrat der Europa-Tochter von Morgan Stanley saß. In ihrem souveränen Auftritt verwies die ehemalige Finanzministerin auf eine Prüfung ihrer Aktivitäten bei Arrow durch den Ethik-Ausschuss des portugiesischen Parlaments, wie die "Börsen-Zeitung" schreibt. (mb)