Value-Investor Frank Fischer: "Ich rufe die Rezession aus"
Starfondsmanager Frank Fischer warnt Anleger bei seinem Vortrag auf dem FONDS professionell KONGRESS in Wien vor labilen Börsen und einer drohenden Rezession. Er plädiert für Stockpickung und legt den Zuhörern vor allem das Konzept des "Modern Value" ans Herz.
Der Investmentchef der Shareholder Value Management, Frank Fischer, ruft bei seinem Vortrag auf dem FONDS professionell KONGRESS in Wien eine Rezession aus und warnt Anleger zudem vor schwächelnden Aktienmärkten. "Per Definition ist der Bärenmarkt bereits eingetreten", sagt Fischer. "Ich werde Ihnen heute Rezepte mitgeben, wie Sie sich in diesem anspruchsvollen Markt am besten verhalten."
Marktrückgang oder Bärenmarkt?
Seiner Beobachtung nach sprächen derzeit einige Indikatoren für dauerhaft sinkende Börsen. So würde etwa die Entwicklung wichtiger Leitindizes wie etwa dem Dax den Eintritt in einen Bärenmarkt längst erfüllen. Auch die Umkehr der Geldpolitik hin zu einem strafferen Programm sollten Anleger genauestens im Blick haben.
Daneben zeichnen für Fischer aber auch die aktuellen Konjunkturdaten kein schönes Bild: "Noch wachsen die Unternehmensgewinne an der Oberfläche", sagt Fischer. Diese seien aber vor allem durch die Sektoren "Minen und Energie" getrieben. Daneben sinke simultan das Verbrauchervertrauen, was die Unternehmensüberschüsse zukünftig belastet. "Ja, ich rufe die Rezession aus", schlussfolgert der Investmentprofi.
Modern Value
Fischer plädiert bei seinem Referat daher für Stockpicking, welches gerade im aktuellen Investmentumfeld an enormer Bedeutung gewinnen werde. Er stellt dabei vor allem das Konzept des sogenannten "Modern Value", welches Fischer unter anderem bei seinem Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen umsetzt, hervor. "Wir schauen immer, welche Firmen Wachstumspotenzial haben, und zwar zu einem fairen Preis", erklärt der Investmentprofi. Dabei stehen bei der Einzeltitelauswahl Themen wie etwa strukturelle Wettbewerbsvorteile der Firmen und vertretbare Verschuldungsgrade im Vordergrund. "Aber auch familiengeführte Unternehmen können für uns interessant sein", erklärt Fischer. (cf)