Ski-Star Neureuther: "Zukunft unserer Kinder sichern"
Nachhaltigkeit hat viele Facetten. Ex-Ski-Weltmeister Felix Neureuther blickt im Gespräch mit Oliver Morath von Squad beim FONDS professionell KONGRESS auf einige Aspekte, die oft nicht im Fokus stehen.
"Lassen Sie uns über Nachhaltigkeit sprechen", so kündigte Oliver Morath den Auftritt von Ex-Ski-Rennläufer Felix Neureuther beim 20. FONDS professionell KONGRESS am Mittwoch (22.6.) in Mannheim an. Wer nun dachte, dass der Vertriebschef der Investmentboutique Discover Capital, die als Initiatorin hinter der Marke Squad Fonds steht, ein Frage- und Antwortspiel zu möglichen Nachhaltigkeitsstrategien von Fonds startete, der irrte. Vielmehr erläuterte Neureuther als Gedankenanstoß für Asset Manager seine Sicht von Nachhaltigkeit.
"Wenn wir von Nachhaltigkeit sprechen, geht es letztlich um die Zukunft der Kinder", so der dreifache Vater Neureuther. "Wir leben für diese und nicht für uns und müssen alles daran setzen, dass es diesen später auch gut gehen wird." Damit meint der Sohn der beiden Ski-Ikonen Rosi Mittermaier und Christian Neureuther speziell eine gute Bildung für Kinder – eingeschlossen ausreichend Sportangebote. "Bewegung ist wichtig, gerade auch für das Lernen. Und was machen die Schulen in Deutschland: Sie streichen den Sportunterricht!" Änderungen seitens der Schulbehörden seien wegen der Bürokratie schwer zu erreichen, sodass Neureuther an Unternehmen appellierte, Kinder in dieser Beziehung zu unterstützen – vor allem diejenigen, die privat kaum Möglichkeiten bekommen, Sport zu treiben.
Nachhaltig ist: gute Ernährung
Ein weiterer Punkt, auf den Neureuther hinweist, hat einen hochaktuellen Bezug: Die Ernährung der Kinder und die Qualität der Nahrungsmittel. "Die skandinavischen Länder sind hier Vorreiter. Das Essen hat eine höhere Qualität als in Deutschland, allerdings ist es auch teurer", so der Ski-Star, der mit einer Norwegerin verheiratet ist. Dass viele deutsche Verbraucher diese Anregung Neureuthers im Moment angesichts stark steigender Nahrungsmittelpreise umsetzen können, darf zumindest bezweifelt werden.
Natürlich bedeutet Nachhaltigkeit für Neureuther auch, auf einen Stopp des Klimawandels hinzuwirken. Er mahnt beispielsweise, dass die Gletscher in den Alpen immer weiter abschmelzen. Das sei ein großes Problem, weil jene auch für die Wasserversorgung in den angrenzenden Ländern essenziell seien. "In den Bergen entspringen schließlich viele Flüsse." Das Schrumpfen der Gletscher führe auch zu ökologischen Problemen direkt in den Alpen. Ein Beispiel: Tannen und Fichten im schweizerischen Wallis bekommen wegen der schrumpfenden Gletscher weniger Wasser und sterben ab. Zwar habe man sie durch eine ursprünglich in Kalifornien beheimatete Baumart ersetzen können, es sei aber fraglich, wie die heimische Fauna auf diese Bäume reagiere.
Investments mit Impact
Und hier machte Neureuther zum Schluss doch noch einen Schwenk zu ESG-Anlagen: "Denken Sie daran: Geld kann viel verändern. Daher sind nachhaltige Investments wichtig", so sein Appell an die Zuhörer im gut gefüllten Mozartsaal des Congress Centers Rosengarten. (jb)