Pictet-Topmanager: "Das Thema Umweltlösungen wird Rückenwind erhalten"
Luciano Diana, Fondsmanager des Pictet – Global Environmental Opportunities, ist davon überzeugt, dass der tatsächliche Wert von Naturkapital nicht richtig im Markt widergespiegelt wird. Im ausführlichen Analysegespräch erläutert er, was ihn vom Konzept der "planetarischen Grenzen" überzeugt hat.
Seit 20 Jahren steht Luciano Diana in Diensten von Pictet Asset Management. Begonnen hat der gebürtige Italiener als Analyst für den Sektor Clean Technologies. Nach fünf Jahren wechselte er ins Portfoliomanagement und übernahm die Verantwortung für den Pictet Clean Energy. Damit war er geradezu prädestiniert, die Spitze im Managementteam des im September 2014 aufgelegten Pictet – Global Environmental Opportunities zu übernehmen.
Grob gesagt investiert der Fonds, der intern GEO abgekürzt wird, in Anbieter von umweltbezogenen Lösungen. Der ursprüngliche Antrieb hinter Auflage und Anlagephilosophie des Fonds war die Erkenntnis, dass der Wert von Naturkapital auf dem Markt nicht richtig widergespiegelt wird und dass der Übergang dorthin voraussichtlich noch Jahrzehnte dauern wird. Auf diesem Weg werden Anbieter von Umweltlösungen umso mehr Rückenwind bekommen, je stärker dieser eigentliche Wert von Naturkapital auf den Finanzmärkten reflektiert wird, so die eingängige Überlegung.
Stabilität und Resilienz des Erdsystems bewahren
Der Managementansatz von Diana und seinem Team stützt sich dabei auf das Konzept der "planetarischen Grenzen", innerhalb derer die Menschheit nachhaltig agieren kann, ohne die Stabilität und Resilienz des Erdsystems zu gefährden. Anhand dieses Konzepts, das ursprünglich nicht für die Unternehmenswelt, sondern für die Impact-Messung von Staaten entwickelt wurde, wird nach Lösungsanbietern gesucht, die sich entweder für die Effizienz natürlicher Ressourcen oder den Schutz der ökologischen Integrität oder beides einsetzen.
In Bezug auf die Performance gelang es Diana und seinen Mitstreitern mit ihrem Konzept, den MSCI World auf Sicht von fünf und zehn Jahren klar outzuperformen. In der jüngeren Zeit allerdings hat sich der Fonds im Vergleich zu seiner Benchmark streckenweise schwergetan. Grund genug, den Pictet-Fondsmanager für die aktuelle Magazinausgabe von FONDS professionell zu einem Analyseinterview einzuladen, bei dem uns Roland Kölsch, beim Wissenschaftsverein FIRST unter anderem für das FNG-Siegel verantwortlich, unterstützt hat. (hh)
Einige ausgewählte Zitate aus dem Analysegespräch mit Luciano Diana haben wir in der Bilderstrecke oben zusammengestellt, einfach durchklicken. Das vollständige Interview finden Leser ab Seite 66 in Ausgabe 4/2024 von FONDS professionell oder nach Anmeldung hier im E-Magazin.