"Beunruhigend": Was die hohe US-Inflation für die Fed-Politik heißt
Die Teuerungsrate in den Vereinigten Staaten ist im Januar auf drei Prozent gestiegen, die Kerninflation sogar auf 3,3 Prozent. Damit kommt für die US-Notenbank vorerst keine Leitzinssenkung in Frage. Steht vielleicht sogar eine Kehrtwende an? Einige Einschätzungen.
Allein im Januar sind die US-Verbraucherpreise um 0,5 Prozent gestiegen, wie am Mittwoch (12.2.) veröffentlichte Inflationsdaten zeigen. Ökonomen hatten Umfragen zufolge nur mit einem Plus von 0,3 Prozent gerechnet. Auch die Jahresrate legte zu und lag zuletzt bei 3,0 Prozent, erwartet worden waren 2,9 Prozent.
Theoretisch sollte die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) die Zinsen nun anheben, wenn sie wirklich ein Inflationsziel von zwei Prozent anstrebe, sagte Mohamed El-Erian, der Präsident des Queens' College in Cambridge, in einem Interview mit "Bloomberg". Wahrscheinlicher sei jedoch, dass die Zentralbank die Zinsen stabil halten und eine höhere Inflation tolerieren werde, um das Wirtschaftswachstum und den "amerikanischen Exzeptionalismus" zu schützen.
"Die Pausentaste wird viel länger gedrückt bleiben"
Die Fed werde "weiterhin versprechen, dass alles in Ordnung sein wird", sagte der frühere Chef des Asset Managers Pimco. Er erwarte, dass die Notenbank mit Blick auf mögliche Zinsänderungen "eine Pause einlegen" werde. "Die Pausentaste wird viel länger gedrückt bleiben, als die Märkte es erwartet haben", so El-Erian.
Die Kurse von US-Staatsanleihen gaben im Anschluss an die Veröffentlichung der Daten deutlich nach, was zu einem Anstieg der Renditen um mindestens acht Basispunkte über alle Laufzeiten hinweg führte, wie "Bloomberg" berichtet. Zinsswaps zeigten, dass Händler für den Rest des Jahres 2025 nun nur noch eine Senkung des Leitzinses um einen Viertelpunkt einpreisen. In der Bilderstrecke hat FONDS professionell ONLINE die wichtigsten Aussagen aus ausgewählten Marktkommentaren zur US-Inflation zusammengetragen. (bm)