FONDS professionell Österreich, Ausgabe 3/2025

Ist der Ausbaudes ETF-Geschäfts nicht vor allem auch demwachsenden Kostendruck unddemPreisverfall geschuldet? Sicherlich besteht ein Margendruck. Der entspringt zum Teil dem Trend zur Passi- vierung. Selbst wenn ein Anbieter nicht direkt das passive Terrain betritt, spiegelt sich der Druck auch in den Gebühren für aktive Strategien wider. In der gleichen Situation stecken auch die Vertriebspart- ner der Asset Manager, die von den End- kunden den Preisdruck zu spüren bekom- men. Ein Ansatz ist, Technologie so gut wie möglich zu nutzen und Verfahren zu automatisieren. Künstliche Intelligenz etwa kann einfachere Arbeiten überneh- men, was den Mitarbeitenden Zeit für DQGHUH SURGXNWLYHUH $XIJDEHQ YHUVFKDȬW AuchdiedichteRegulierungtreibtdieKosten, heißt eshäufigausderBranche. Hier kann ebenfalls eine Prozessoptimie- UXQJ KHOIHQ $EOÌXIH Hȯ]LHQWHU ]X JHVWDO- ten. Regulierung hat zwar eine europäi- sche Dimension, die Ausprägung ist aber doch meist lokal. Um die Prozesse so Hȯ]LHQW ZLH PĆJOLFK ]X JHVWDOWHQ VWHKHQ Asset Manager vor einer Gratwanderung: Einerseits müssen sie so viel wie möglich auf zentraler Ebene global oder paneuro- SÌLVFK DEZLFNHOQ ZDV GHU Hȯ]LHQWHUH:HJ ist. Andererseits müssen Asset Manager aber auch dezentral, also auf lokaler Ebene, arbeiten und dürfen den Service für die Kunden nicht aus den Augen verlieren. Prozesse automatisieren und einfacheAuf- gaben an KI übergeben – mündet das in einemStellenabbau? Prozessoptimierung und KI führen im Idealfall dazu, dass unsere Mitarbeiter Zeit für die wirklich wichtigen Dinge haben – sich um die Belange unserer Kunden zu kümmern. Aber zu Ihrer Frage: Im ver- gangenen Jahr haben wir wie viele andere $VVHW 0DQDJHU ljUPHQZHLW HLQ (ȯ]LHQ]- programm durchlaufen. Im Zuge dessen mussten wir uns auch vonMitarbeitenden trennen. Deswegen ist bei uns Stellen- abbau aktuell kein Thema. Im Gegenteil: :LU VWHOOHQ ZLHGHU HLQ 6R ĞEHUOHJHQ ZLU in welchen Bereichen wir wachsen und ob wir dies mit der bestehenden Belegschaft stemmen können. In Österreich hat sich Fidelity 2021 aus dem Plattformgeschäft zurückgezogen. Die FIL Fondsbank (FFB) hat hierzulande das Geschäft eingestellt. Wie wird künftig dieAufstellung IhresHauses für Österreich aussehen? :LU KDEHQ XQVHU %HNHQQWQLV ]XP ĆVWHU- reichischenMarkt im zweiten Quartal die- ses Jahres bekräftigt. Iris Grümm hat die 9HUWULHEVOHLWXQJ LQ :LHQ ĞEHUQRPPHQ und wir haben das Team verstärkt. Ich war selbst jüngst erst für Kundengesprä- FKH LQ :LHQ 'DEHL KDW VLFK JH]HLJW GDVV XQVHUHP+DXV GLH 7ĞUHQ RȬHQ VWHKHQ 'LH Kunden wollten mit uns sprechen, weil ihnen klar war: Da kommt nicht jemand, der uns nur ein Produkt verkaufen will. Es ging vielmehr um einen Dialog über die generelle Aufstellung in der derzeitigen .DSLWDOPDUNWODJH %HL GHQ 7UHȬHQ KDEHQ wir als Vertriebler gar nicht so viel gespro- chen, sondern vor allem den Kunden zugehört. Dieser zwischenmenschliche Kontakt ist einfach entscheidend. WieentwickeltesichansonstendasGeschäft von Fidelity in Deutschland sowie in Öster- reich? Im bisherigen Jahresverlauf erzielten wir KLHU LP :KROHVDOH *HVFKÌIW 1HWWRPLWWHO ]XijĞVVH LQ +ĆKH YRQ 0LOOLRQHQ US-Dollar. Angesichts des nicht gerade JUDQGLRVHQ:DFKVWXPV GHV DNWLYHQ ,QYHVW- mentmarktes insgesamt geben uns diese Zahlen recht, dass wir mit unserer Kun- GHQQÌKH GHQ ULFKWLJHQ:HJ HLQJHVFKODJHQ haben. Da möchte ich ein großes Lob an mein Team aussprechen. Die Grundlage für unseren Erfolg sind die Menschen, die mit den Kunden sprechen, ihnen zuhören und ihre Bedürfnisse verstehen. » Sicherlich besteht ein Margendruck. Der ent- springt zum Teil dem Trend zur Passivierung. « Stefan Kuhn, Fidelity International FOTO: © JOSE POBLETE FÜR FONDS PROFESSIONELL VERTRIEB & PRAXIS Stefan Kuhn | Fidelity International 222 fondsprofessionell.at 3/2025

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