FONDS professionell Österreich, Ausgabe 3/2025

Jahren schwächelt der Wohnkreditmarkt. Was erwarten Sie sich für heuer? Und gibt es mit der Vollübernahme eine veränderte Produktstrategie? Nein, strategisch und produktmäßig ändert sich nichts. Ein Teil ist, wie Sie sagen, das Risikogeschäft, das an den Kre- diten hängt. Und das wird sich in den nächsten Monaten sehr wahrscheinlich nicht extrem verändern. Trotzdem sind die letzten Zahlen okay. VonJahresbeginnbis jetzt? Genau. Und dann gibt es noch den FLV- Bereich, wo die Entwicklung wirklich gut ist. Die Bancassurance ist trotz Schwierig- keiten am Wohnkreditmarkt ein wichti- ger Vertriebskanal für eine Versicherung. Da kommt man auch in der FLV gut zu den Kundinnen und Kunden. Wir sind zufrieden mit der Kooperation. SiehabendasschleppendeLebensgeschäft politischbegründet.EinTeilliegtsicherauch bei den Versicherungen. Man hat Produkte vielleicht nicht richtig vermarktet, Kunden warenvonmanchenVersprechenenttäuscht …Waskannman tun? Nicht alles ist politisch. Es ist notwendig, viel mehr zu erklären, wie man Aktien- komponenten richtig einsetzt und dass es um langfristiges Sparen geht. Man PXVV HLQ EHVVHUHV 9HUVWÌQGQLV VFKDȬHQ ZLH SURljWDEHO GLH $NWLHQPÌUNWH VLQG ZDV Fonds sind, wie eine gute Fondsauswahl aussieht, wie wichtig aktives Management ist. Das sind Themen, die man nur in der Beratung oder durch Finanzbildung vermitteln kann. Daher wird es kaum möglich sein, das Lebensgeschäft spontan anzukurbeln, zumindest so lange es nicht in Richtung Steuererleichterungen geht. Aber fest steht, dass sich der Markt deut- lich mehr in Richtung FLV entwickeln wird als in Richtung klassischer, konven- tioneller Garantieprodukte. Sie vermitteln als eine der wenigen Ver- sicherungen noch die Prämienbegünstigte ZukunftsvorsorgePZV. BleibenSiedabei? Die vermitteln wir. Aber es ist kein strate- gisches Geschäftsfeld. Heißt, dasssieeinmal fallengelassenwird? Derzeit nicht. Es hängt davon ab, wie sich die zweite und die dritte Säule entwickeln. Wir sind taktisch noch immer dabei. Es braucht auf jeden Fall eine Reform. Die Zielgruppe für so ein Produkt ist da. Wir haben über KI gesprochen. Vor dem Interview habe ich ChatGPT gefragt, wel- cheFragenesHerrnPilgramstellenwürde. Das würde mich wirklich interessieren. Na ja, ich hab auf jeden Fall keine verwen- det. Aber zumSchluss könnte ich Ihnen die Einstiegsfrage stellen, die ChatGPT vorge- schlagenhat: „KönnenSiesichan Ihreerste Lebensversicherungerinnern?“ Die war von der Generali. Damals in Slowenien. Eine FLV, gebunden an drei Fonds. 25 Prozent CEE-Wachstum, 50 Prozent DWS Global und 25 Prozent ein aktiv gemanagter Fonds mit Dax-Titeln. Hat Sie das erste Produkt von weiteren Abschlüssenüberzeugt? Die Entwicklung war nicht schlecht. Ich hab es noch. Und es gibt weitere FLV. VielenDank für dasGespräch. EDITH HUMENBERGER-LACKNER FP » Die Bancassurance ist trotz Schwierigkeiten amWohnkreditmarkt ein wichtiger Vertriebskanal für eine Versicherung. Da kommt man auch in der FLV gut zu den Kundinnen und Kunden. « Gregor Pilgram, Generali Österreich KURZ-V I TA : Gregor Pilgram Der Betriebswirt (Uni Wien) ist seit Mai 2020 CEO der Generali Versicherung AG, Wien, die zum italienischen Generali-Konzern gehört. Pilgram, geboren in Slowenien, begann seine Karriere imControlling der Generali in Laibach und übernahm inweiterer Folge zahlreiche Führungspositionen imKonzern, bis hin zumCEO in Slowenien oder als Vorstandsmitglied der CEE Holding. FOTO: © MARLENE FRÖHLICH | MARLENE.AT | FONDS PROFESSIONELL FÜR FONDS PROFESSIONELL FONDS & VERSICHERUNG Generali Österreich | Gregor Pilgram 168 fondsprofessionell.at 3/2025

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