FONDS professionell Österreich, Ausgabe 3/2025

ist sicher politisch. Man braucht in den nächsten Jahren steuerliche Erleichterun- gen für die Vorsorge. Sehen Sie dafür heute mehr politischen Willenals inder Vergangenheit? Eine Pensionsreform ist im gesamten Regierungsprogramm relativ klar positio- niert. Das ist die positive Nachricht. Ich denke, es wird innerhalb der nächsten Jahre zu einer steuerlichen Reform für Vorsorgeprodukte kommenmüssen – ein- fach weil Österreich eine Entlastung der ersten Säule braucht. DashatLogik.AberdiepolitischeLogikfunk- tioniert seit Jahrzehntenanders. Ich denke, das wird sich ändern. Es gibt Nachbarländer, die gerade viel tun. Oder nehmen Sie die skandinavischen Länder. 'HU GHPRJUDljVFKH 'UXFN ODVWHW DXI GHU ersten Säule. Sind Sie in konkreten Gesprächenmit dem Finanzminister? Wir hatten politische Gespräche als VVO, wo wir unsere Sicht erklärt haben. Und die Gespräche werden weitergeführt. WiesinddieReaktionen? Es gibt viele positive Reaktionen. Die kon- kreten Entscheidungenmüssen nicht unbe- dingt jetzt fallen. Aber ich denke, sie wer- GHQ LQQHUKDOE GHU QÌFKVWHQ -DKUH JHWURȬHQ „Die nächsten Jahre“ sind ein langer Zeit- raum.Wiebald? Innerhalb der nächsten drei Jahre, wäre meine Schätzung. Dakommt aus IhrerSichtwasgenau? Aus Sicht der Versicherungswirtschaft werden wir sicher neue Produkte brau- chen. Mehr in Richtung Life-Cycle, Pro- dukte mit mehr Aktien und weniger Garantie am Beginn und mit mehr Sicherheit am Ende. Es muss in der drit- ten Säule um die langfristigen Aktienpro- dukte gehen. Man lässt hier hohe Beträge liegen, wenn man das nicht macht. Auch die zweite Säule muss man unterstützen. Weil Sie die zweite Säule ansprechen: Die Bonus Vorsorgekasse, an der Sie beteiligt sind, hat die Fair-Finance Vorsorgekasse übernommen.WaserwartenSiesichdavon? Wir sind wirklich froh, dass wir diesen Deal gemacht haben. Wir haben gemein- sammit unserem Partner (Zürich, Anm.) eine Marktkonsolidierung erreicht und unsere Stellung ausgebaut. Das Kunden- portfolio der Fair-Finance ist sehr gut. Für Anbieter ist eine Konsolidierung von Vorteil. Für Kunden ist ein schrumpfender Anbietermarkt laut Lehrbuchoft schlecht. So weit geht die Konsolidierung nicht. AlsokeineweitereKonsolidierung? Das wird man sehen, step by step. Zuerst geht es uns um die Bindung der Fair- Finance-Kunden, und wir passen das Asset Management an unsere Standards an. Über weitere Konsolidierungen kön- nen wir in einem nächsten Schritt nach- denken. Es wird auch darauf ankommen, wie die zweite Säule in Österreich aus- schauen wird. WennwirbeiZukäufensind:Siehaben2024 dieBawagVersicherungganzübernommen. Das bringt mehr Marktanteil. Umgekehrt: Wenn die Bawag beteiligt wäre, hätte sie mehr Anreiz, sich anzustrengen und die Kooperation langfristigbeizubehalten. Es war eine natürliche Entwicklung, dass wir die letzten 25 Prozent gekauft haben. Für uns bedeutet das weniger Komple- xität beim Management einer Versiche- rungsgruppe. Auch die Umbenennung in Generali ist ein Vorteil. Für unsere Kundinnen und Kunden ist es ebenfalls weniger komplex: Sie haben ein Kunden- portal, nicht zwei. Die Bawag verkauft die Versicherungen hauptsächlich mit den Krediten. Seit drei » Über weitere Konsolidierungen können wir in einem nächsten Schritt nachdenken. « Gregor Pilgram, Generali Österreich FOTO: © MARLENE FRÖHLICH | MARLENE.AT | FONDS PROFESSIONELL FÜR FONDS PROFESSIONELL FONDS & VERSICHERUNG Generali Österreich | Gregor Pilgram 166 fondsprofessionell.at 3/2025

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