FONDS professionell Österreich, Ausgabe 2/2025

VIENNA ESTATE Krisenfest erfolgreich Die Vienna Estate Immobilien AG blickt trotz Marktunsicherheiten auf ein solides Geschäftsjahr zurück. Das Unternehmen erzielte 2024 trotz Umsatzhalbierung einen Reingewinn in Höhe von rund 3,6 Millio- nen Euro nach 5,2 Millionen Euro im Jahr 2023. Damit gelang der Vienna Estate eine Gesamtkapitalrendite von 6,4 Prozent und eine Eigenkapitalrendite von 8,9 Prozent. Die Gesellschaft verwaltet aktuell Immobi- lien imWert von rund 1,2 Milliarden Euro. „Wir verfügen über eine Eigenkapitalquote inklusive stiller Reserven von fast 50 Pro- zent. Das ist das Ergebnis einer klaren Prio- risierung von Stabilität vor Wachstum um jeden Preis“, kommentierte der Vorstands- vorsitzende Peter Lazar das Ergebnis. ZBI/UNION Folgenschwere Urteile Das Landgericht Stuttgart hat die Volks- bank Böblingen wegen Falschberatung im Zusammenhang mit einem o enen Immo- bilienfonds verurteilt. Die Klägerin hatte sich laut der klageführenden Kanzlei als sicherheitsorientiert eingestuft und besaß keine Erfahrung mit Aktien oder Zerti ka- ten. Dennoch empfahl die Bank ein Anla- gepaket mit Produkten verschiedener Risi- koklassen, darunter auch den Fonds Uni- immo Wohnen ZBI. Da die Bank den Ein- druck vermittelt hatte, dass o ene Immo- bilienfonds ähnlich sicher wie Festgeld seien, klagte die Investorin. Das Erstgericht sprach ihr Schadenersatz zu. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. Im Februar hat das Landgericht Nürnberg- Fürth ein Urteil gegen ZBI gefällt und dem Unternehmen auferlegt, die bisherige Selbsteinschätzung des Immobilienfonds in den Risikoklassen 2 oder 3 („niedrige oder mittelniedrige Risikoklasse“) in den Verkaufsunterlagen nicht mehr zu verwen- den. Der Fonds musste im Sommer ver- gangenen Jahres aufgrund einer Sonder- bewertung auf einen Schlag um fast 17 Prozent abwerten. WHITESTONE Führungswechsel Gleich zwei Eigentümerwechsel binnen wenigen Wochen gab es beim Projektent- wickler Whitestone Investment Advisory, der heutigen Netanja GmbH. Anfang April veräußerte der vormalige geschäfts- führende Gesellschafter Norbert Galfusz „aufgrund gesundheitlicher Probleme mit sofortiger Wirkung“ das Unternehmen an die Pagna Real Estate GmbH und die Ramadgan GmbH. Neue Geschäftsführer wurden Alexander Waiz und Avial Yoso- pov. Anfang Mai wurde die Firma weiter- verkauft: Neue Eigentümer sind die HGIO Holding Gruppe GmbH und Benjamin Motaev, der seitdem alleiniger Geschäfts- führer der Gesellschaft ist. Whitestone verhandelte längere Zeit mit Investoren, um die Immobilienprojekte und die Firma zu retten. Die zurzeit inves- tierten Anleger erhielten die geplanten Aus- zahlungen zuletzt nicht mehr. Die Krise führte Galfusz einerseits auf die KIM-Ver- ordnung und andererseits auf „behördliche Verzögerungen und Verkaufsschwierigkei- ten“ zurück. „Sämtliche Verträge und Zusa- gen behalten volle Gültigkeit“, hieß es im April in einem Investorenschreiben. C&P Neustart Nach einem vorübergehenden Baustopp nahm die C&P Immobilien AG im Mai im Bauabschnitt 9 im Brauquartier Punti- gam die Bauarbeiten wieder auf. Die C&P entwickelt seit 2016 das Quartier mit einer geplanten Nutz äche von 65.000 Quadrat- metern für 800 Wohnungen, Büro- und Gewerbe ächen. Auf dem früheren Braue- rei-Areal sollen in der letzten Ausbaustufe 73 Ein- bis Vierzimmerwohnungen, die zu 90 Prozent von Anlegern nanziert sind, entstehen. Die Bauarbeiten begannen im Juni 2023, die Fertigstellung war für das zweite Quartal 2025 geplant. Mit dem Hinweis auf die Zinserhöhungen und die KIM-Verordnung, die für 90 Prozent Ab- satzeinbruch gesorgt hätten, wurden vori- ges Jahr die Bauarbeiten ausgesetzt. Neuer Fertigstellungstermin ist nach aktuellem Stand das dritte Quartal 2026. FP FP FP FP Peter Lazar, CEO der Vienna Estate, geht für 2025 von anhaltend schwierigen Rahmenbedingungen im Immobiliengeschäft aus. Markus Ritter, CEO der C&P Immobilien, verkündet die Fortsetzung der Bauarbeiten im Brauquartier Puntigam in Graz. NEWS & PRODUCTS Sachwerte FOTO: © KITO PHOTOGRAPHY | MAG. MICHAEL BAUMGARTNER | VIENNA ESTATE, GÜNTER MENZL | C&P AG 42 fondsprofessionell.at 2/2025

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