FONDS professionell Österreich, Ausgabe 2/2025
eher großen Ein uss auf die Gesamtstrate- gie ihres Unternehmens zu. Vor zehn Jah- ren, als das NKI vergleichbare Zahlen er- hob, lag diese Quote nur bei sechs Prozent (siehe Gra k unten links). Geht es um die Ziele und Strategien im ESG-Management oder um konkrete Maßnahmen im Nach- haltigkeitsbereich, liegt die Quote sogar noch deutlich höher. „Gestiegener Einfluss“ „Wenn Investoren ihr Investment in Aktien und Anleihen davon abhängig machen, ob die Unternehmen ihre Anfor- derungen an die ESG-Performance erfül- len, ist es für die Unternehmen rational, diese Anforderungen zu erfüllen“, erläutert NKI-Geschäftsführer Rolf Häßler. Andern- falls könnten die Firmen ihren Zugang zu Eigen- und Fremdkapital verlieren. „Die Studie zeigt eindrücklich den ge- stiegenen Ein uss von Investorinnen und Investoren auf die Unternehmenstätigkeit – sowohl auf ihre Gesamtstrategie als auch auf wesentliche Elemente ihres ESG-Ma- nagements“, meint Claudia Tober, Ge- schäftsführerin des Corporate Responsibili- ty Interface Center (Cric).Dieser Verein zur Förderung von Ethik und Nachhaltigkeit in der Geldanlage hat die NKI-Erhebung gemeinsam mit der Kapitalverwaltungs- gesellschaft Bayerninvest und dem Vermö- gensverwalter Verida Asset Management unterstützt. Häßler und seine Mitstreiter wollten von den Firmen nicht nur wissen, welchen Ein- uss die nachhaltig orientierten Investoren generell auf verschiedene Aspekte der Un- ternehmensführung haben, sondern auch, welchen gängigen ESG-Anlagekonzepten sie die größte Wirkung zuschreiben. „Als besonders wirksam erweisen sich nachhaltige Anlagestrategien, die über die reine Kapitalallokation hinausgehen“, erläu- tert Bayerninvest-Chef Alexander Mertz. So zeigt die Studie, dass 51,8 Prozent der be- fragten Unternehmen Investorengespräche („Engagement“) als maßgeblichen Treiber für die stärkere Integration von ESG-The- men in ihre Firmenstrategie bewerten (sie- he Gra k unten rechts). „Auch die Stimm- rechtsausübung auf Hauptversammlungen entfaltet Wirkung, indem sie nachhaltig- keitsbezogene Anforderungen verbindli- cher macht“, so Mertz. Doch auch Aus- schlusskriterien oder der Best-in-Class- Ansatz, bei dem Anleger auf ESG-Vorreiter verschiedener Branchen setzen, werden zumindest von rund jedem dritten Unter- nehmen als relevant wahrgenommen. Mag sein, dass Nachhaltigkeit bei Inves- toren tatsächlich schon mal höher im Kurs stand. Die Anleger, die das Thema ernst nehmen, dürfen aber nach wie vor damit rechnen, bei den Unternehmen Gehör zu nden. BERND MIKOSCH FP » Für die Unternehmen ist es rational, die ESG-Anforderungen der Investoren zu erfüllen. « Rolf Häßler, NKI Institut Wie groß der Einfluss der ESG-Investoren ist – und was am meisten hilft Einfluss auf verschiedene Dimensionen der Unternehmensführung Einfluss der Strategien auf das Management von ESG-Themen Die meisten börsennotierten Unternehmen aus der DACH-Region schreiben nachhaltig orientierten Kapitalmarktakteuren heute einen deutlich höheren Einfluss auf ihre Firmenpolitik zu als noch vor zehn Jahren. Insbesondere der direkte Dialog zeigt Wirkung. Quelle:NKIResearch,Ausgabe10,März2025 (UmfrageunterbörsennotiertenUnternehmen inderDACH-Region) 0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 % 2025 2015 I 2025 2015 I 2025 2015 Gesamt- strategie Ziele ESG-Management Maßnahmen ESG-Management Sehr gering Eher gering Eher hoch Sehr hoch 0% 20% 40% 60% 80% 100% Best-in-Progress -Ansatz Ausschluss- kriterien Best-in-Class- Ansatz Stimmrechts- ausübung Direkte Investoren- gespräche Sehr gering Eher gering Eher hoch Sehr hoch VERTRIEB & PRAXIS Nachhaltige Geldanlage 218 fondsprofessionell.at 2/2025 FOTO: © IMKE THEIS | NKI – INSTITUT FÜR NACHHALTIGE KAPITALANLAGEN GMBH
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