FONDS professionell Österreich, Ausgabe 2/2025

Hannes Dolzer, seit zehn Jahren Fachgruppenobmann der Finanzdienstleister, und die neue Geschäftsführerin der Fachgruppe, Helya Sadjadian, über die aktuellen Tätigkeiten der Standes- vertretung und darüber, welche Themen derzeit am Tisch liegen. D ie Wirtschaftskammerwahlen sind geschlagen, und wenig überraschend hat der Wirtschaftsbund (ÖWB) wieder die Mehrheit erreicht, auch in der Fachgruppe der Finanzdienstleister. Hannes Dolzer wird somit für weitere fünf Jahre als Fach- gruppenobmann tätig sein. Seit Anfang März hat die Sparte mit Helya Sadjadian zudem eine neue Geschäftsführerin. Auch wenn die großen regulatorischen Brocken hinter uns liegen, gibt es für Dolzer und Sadjadian noch genügend Themen, die die Branche beschäftigen.Welche das sind und warum aktuell durchaus ein Ende der Regulierungswelle erkennbar ist, erklären die beiden im Gespräch. Frau Sadjadian, Sie sind seit Anfang März als neue Geschäftsführerin für den Fach- verband tätig. Haben Sie sich schon ein- gelebt? Welche Themen beschäftigen Sie aktuell? Sadjadian: Ich bin jetzt gerade sieben Wochen in Amt und Würden. Grundsätz- lich gefällt es mir total, aber ich bin gerade dabei, mich in die Wirtschaftskammer- strukturen einzuleben. Ich muss mich mit meinemObmann noch zusammenraufen. Auch müssen wir noch den Modus ope- randi nden. Sie wissen ja, ich arbeite für den Fachverband und für die Fachgruppe, das heißt, ich habe vier Ansprechpartner zufriedenzustellen, zwei für die Fachgrup- pe, zwei für den Fachverband. Die genauen Strukturen innerhalb der Kammer sind den einfachenMitgliedern oft gar nicht so bewusst … Sadjadian: Richtig, das ist sehr herausfor- dernd. Im Team selbst gibt es auch einige Änderungen, aktuell suche ich eine neue Referentin oder einen Referenten und auch eine Assistentin bzw. Assistenten. Das ist gar nicht so leicht, hier jemanden zu n- den, wir hätten etwa gern einen Experten oder eine Expertin für regulatorische The- men. Und diese Leute sind auch in der Privatwirtschaft gefragt. Da stehen wir in Konkurrenz mit den Banken und der FMA. Zusätzlich waren gerade die Wirt- schaftskammerwahlen, und es gibt eine neue Bundesregierung. Das heißt, ich habe konstituierende Sitzungen. Andererseits gibt es auf der politischen Spielwiese jetzt neue oder unterschiedliche Akteure. Auch da muss ich mich erst einmal ein nden. Das sind derzeit meine Themen. Sie kommen eigentlich aus dem Bankbe- reich. Nun haben Sie es mit einer anderen Branche zu tun. Ist das für Sie eine deut- liche Umstellung oder sehen Sie da schon auch Parallelen? Sadjadian: Die Branchen sind nicht ganz fremd, aber natürlich gibt es Unterschiede. Bei Banken und Versicherungen bewegen wir uns im BWG, im VAG, im FM-GwG. Da gibt es schon rein rechtlich Unter- schiede. Wir haben allein in unserem Be- reich 48 verschiedene Gewerbe, wobei es im Schwerpunkt zehn Berufsgruppen sind. Das ist natürlich wahnsinnig umfassend. Da muss man schon sehr breit aufgestellt sein, vor allem die rechtlichen Rahmen- bedingungen sind für alle zum Teil massiv unterschiedlich. Die Herausforderung ist dabei, einen gemeinsamen Nenner zu „Das könnte regelrecht zu einem Supergau führen“ » Es gibt schon konkrete Anzeichen für eine Entbürokratisierung. « Hannes Dolzer, FV Finanzdienst- leister Wirtschaftskammer VERTRIEB & PRAXIS Helya Sadjadian + Hannes Dolzer | FV Finanzdienstleister Wirtschaftskammer 190 fondsprofessionell.at 2/2025

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