FONDS professionell Österreich, Ausgabe 2/2025

in Österreich auf Empfehlung des Finanz- marktstabilitätsgremiums (FMSG) ab 1. Juli speziell in diesem Bereich einen zusätz- lichen Kapitalpu er von einem Prozent bilden. Außerdem müssen die Kreditneh- mer weiterhin relativ viel Eigenkapital mit- bringen. „Leider scheitern viele Transak- tionen, weil die Käufer nicht performen, indem sie die Finanzierung auf dem letz- ten Meter doch nicht zuwege bringen“, berichtet LLB-Manager Obrowsky. Seit 2023 geschlossen Der Semper Real Estate besitzt ein diver- si ziertes Immobilienportfolio mit einer positiven operativen Performance. Im Ok- tober 2023 musste er jedoch die Auszah- lung der Anteilsrückgaben aussetzen, weil zu viele Anleger aussteigen wollten. Ein Jahr später wurde die Sperre verlängert. Seitdem sind 15 Immobilien verkauft wor- den, was laut LLB nicht ausreicht, um die vorliegenden und noch zu erwartenden Verkaufsorders unter gleichzeitiger Einhal- tung der gesetzlichen Mindestliquidität zu erfüllen. „Die Anleger wollen weiter- hin ihre Fondsanteile verkaufen. Die Rückgabewünsche gingen in den ver- gangenen Wochen leider stark nach oben“, berichtet Obrowsky. Gesetzlich darf die Aussetzung maxi- mal 24 Monate dauern, und deshalb entschied die LLB, den Fonds ab 24. Oktober abzuwickeln. „Das ist tragisch, weil er ein sehr gut vermietetes und werthaltiges Portfolio besitzt, das eine vernünftige Mietrendite erwirtschaftet, aber notwendig“, meint der LLB-Ge- schäftsführer.Die Liquidation des Port- folios werde drei bis fünf Jahre dauern. Erzwungene Verkäufe Die Anleger ucht macht der gan- zen Branche zu scha en. Der Markt- führer Real Invest Austria musste von Juni 2022 bis Ende September 2024 einen Nettomittelab uss in Höhe von 1,5 Milliarden Euro hinnehmen. Zur Liquiditätssicherung wurden im Zeitraum Oktober 2023 bis Ende 2024 insgesamt 24 Immobilien mit einem Buchwert von 636 Millionen Euro verkauft. „Weitere Ver- käufe sind in Evaluierung und in Umset- zung“, heißt es im Rechenschaftsbericht des Bank-Austria-Fonds für das Geschäftsjahr 2023/2024, der Anfang dieses Jahres ver- ö entlicht wurde. Außerdem hat das Fondsmanagement die Finanzierungsstrategie angepasst. „Ent- sprechend den gesetzlichen Bestimmungen wurden einzelne Objektankäufe und Pro- jektentwicklungen, welche bislang mit Eigenkapital nanziert waren, mit langfris- tigem Fremdkapital re nanziert“, berichtet die Real Invest. Das Management weist darauf hin, dass der Fonds kein Einnahme- problem hat, da die Mietverträge über- wiegend in ationsgesichert sind. „Die In- dexanpassungen konnten bislang großteils durchgesetzt werden“, so der Bericht. Die steigenden Mieteinnahmen hätten die Reduktion der Immobilienbewertungen, die infolge der Zinserhöhungen und deren Auswirkungen auf die Immobilien- märkte eingetreten ist, zumindest „teil- weise“ abgefedert. Der Optimismus bleibt Auch beim Erste Immobilienfonds musste das Management eingreifen. Der Fonds gri auf Fremdmittel zur Bewirtschaftung des Immobilienport- folios zurück und trennte sich von Assets, um die gesetzlich vorgegebene Liquiditätsquote von mindestens zehn Prozent einzuhalten. Von Herbst 2023 bis Ende 2024 wurden 24 Wohn- und Büroimmobilien und zudem Mehr- heitsbeteiligungen an zwei Objekten veräußert. Die Verkaufserlöse beliefen sich auf rund 380 Millionen Euro. Für das aktuelle Jahr hat die KAG weitere Verkäufe geplant. Dabei rechnet sie mit einer „positiven Immobilienpreis- entwicklung“, die sich im Portfolio zeigen soll. ALEXANDER ENDLWEBER FP LLB Semper Real Estate Asset Allocation und Kennzahlen » Leider scheitern viele Transaktionen, weil die Käufer nicht performen. « Louis Obrowsky, LLB Immo KAG Anzahl der Immobilien 44 Immobilienvolumen 965,7 Mio. € Mietflächen gesamt 434.846 m² Asset Allocation Österreich 1 35,33 % Asset Allocation Deutschland 1 64,67 % Vermietungsgrad 2 95,69 % WAULT 3 10,12 Jahre Brutto-Mietrendite 6,17 % 1 nachVerkehrswert | 2 nachMieteinnahmen | 3 durchschnittlichgewichteteRestlaufzeitderMietverträge Quelle:LLB ImmoKAG |Datenper31.12.2024 Wohnen 2,25 % + + Gundstücke 1,03 % Logistik 10,17 % Büro 41,01 % Hotel 22,38 % Einzelhandel (Gewerbe) 23,16 % fondsprofessionell.at 2/2025 165 FOTO: © MARLENE FRÖHLICH | LLB IMMO KAG

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