FONDS professionell Österreich, Ausgabe 2/2025

Hoffnungs schimmer Beim Projektentwickler Silver Living gingen im Frühjahr die Lichter aus. Von der Pleite sind hunderte Bauherrenmodellinvestoren betroffen. Der Ex-Vertrieb versucht ihnen Mut zu machen. M anchmal werden schlimme Befürch- tungen tatsächlich wahr. So auch im Fall des Projektentwicklers Silver Living. Er steckte bereits längere Zeit in nanziellen Schwierigkeiten und zog Ende Jänner die Reißleine. Zunächst meldete die Silver Living GmbH Konkurs an. In den darauf- folgenden Wochen taten dies vier weitere Gesellschaften. Überraschend kam die Pleite nicht: Das Unternehmen befand sich in Turbulenzen, da es bei zahlreichen Pro- jekten gravierende Abweichungen zu den initialen Kosten- und Zeitplänen gab und das Neugeschäft weggebrochen war. Die Folgen des Konkurses für die Inves- toren werden langsam abschätzbar, wobei im Einzelfall bewertet werden muss, inwie- weit ein Bauherrenmodell von der Insol- venz tangiert ist. Am härtesten tre en dürf- te es jene Projekte, die noch nicht errichtet beziehungsweise noch nicht fertiggestellt sind, wo jedoch für noch nicht erbrachte Leistungen bereits Honorare an Silver Living gezahlt wurden. Vertrauensfrage Dem Vernehmen nach haben die Inves- toren nach der Insolvenz sämtliche Unter- lagen zu ihren Investments ausgehändigt bekommen, damit die Projekte reibungslos durch Dritte übernommen werden kön- nen. Diesbezüglich bot Silver Living an, dass laufende Projekte „durch eine weiter bestehende Betreuungsstruktur mit ehema- ligen Sachbearbeitern“ begleitet werden. Die insolventen Firmen können selbst nicht mehr tätig sein. Daher bietet sich die Metropolis RE Consulting GmbH (MREC), die von Juni 2017 bis Ende 2024 als Silver Living Development GmbH rmierte, als Sanierungsmanager an. Dementsprechend kontaktiert das Unternehmen ungefragt alle Anleger, was in den Projekten, in denen MREC vorher nicht involviert war, datenschutzrechtlich fragwürdig ist. Ge- schäftsführer ist Thomas Müller, ein lang- jähriger Geschäftspartner des Silver-Living- Chefs Walter Eichinger. Er war bis vor Kur- zem selbst geschäftsführender Gesellschaf- ter der MREC. Dazu sagte er auf Anfrage: „Ich spiele in der Gesellschaft schon länger keine Rolle mehr.“ Hilfe aus dem Vertrieb Das Unternehmen ist nach Informatio- nen von FONDS professionell zurzeit in drei Bauherrenmodellen involviert. In min- destens einem dieser Projekte macht sich trotz „neuer“ Führung bereits wieder Un- mut unter den Anlegern breit. Sie fühlen sich, wie Unterlagen zeigen, die der Redak- tion vorliegen, von MREC über den Pro- jektverlauf und die Finanzsituation nicht transparent informiert. FONDS professio- nell wollte von Müller wissen, was MREC besser macht als Silver Living, wurde aber mit einer Auskunft vertröstet. Und Eichin- ger betonte, dass er nicht involviert sei. Parallel zu den Projektinitiatoren bemüht sich eine in Vertriebskreisen entstandene Initiative um die Investoren. Vermögensbe- rater Wolfgang Stabauer und Harald Alten- bacher, Vermögensberater und konzessio- nierter Immobilienverwalter, bilden mit dem Ziviltechnikbüro Toms Immo Con- trol ein Konsortium. „Unser Ziel ist es, Investoren eine professionelle Abwicklung und eine Fertigstellung der begonnenen Projekte zu ermöglichen. Das sehen wir Nach der Insolvenz der Silver-Living- Gruppe war es fraglich, wie es mit den Immobilien weitergeht. Zwei Anbieter wollen sich um die Bauherrenmo- delle kümmern. Manche Anleger schöpfen nun wieder Hoffnung. SACHWERTE Silver Living 162 fondsprofessionell.at 2/2025 FOTO: © YULIIA | STOCK.ADOBE.COM | GENERIERT MIT KI

RkJQdWJsaXNoZXIy ODI5NTI=