FONDS professionell Österreich, Ausgabe 1/2025

Fondsgesellschaften verfügen dank ihrer Mutterkonzerne über starke Absatzkanäle. Andere Portfolios mögen noch von einer längst vergangenen guten Performance zehren. Gleichwohl hätten all jene Strate- gien wohl nicht ihre herausragende Größe erlangt, wenn die Anleger auf Dauer gänz- lich unglücklich mit den Leistungen der Manager gewesen wären. Zeit für Brillanz Daneben spiegelt sich auch die in den vergangenen Jahren bereits schwierige Marktlage in den Ratings wider. Dies ist einer der Faktoren, die zwei Analysten der Ratinggesellschaft Morningstar jüngst in einer Analyse zur Bewertung von Misch- fonds untersucht haben.Die vermögensver- waltenden Strategien rangen ebenso mit dem Kursverfall zum Ausbruch der Coro- na-Pandemie 2020 wie mit dem gleich- zeitigen Einbruch an den Aktien- und den Anleihenmärkten des Jahres 2022. Während der Corona-Crash kaum vor- hersehbar war, hätte den Analysten zufolge gerade das Jahr 2022 Managern die Gele- genheit gegeben, zu brillieren. Der schritt- weise Zinsumschwung der Notenbanken sei durchaus zu prognostizieren gewesen, argumentieren die Morningstar-Analysten TomMills und Thomas De Fauw. Taktisch ausgerichtete Fonds, die im Gegensatz zu strategischen und eher starren Strategien exibel ihre Ausrichtung steuern können, hätten mit richtigem Timing Boden gut- machen können. „Untersuchungen zeigen jedoch, dass Markt-Timing ein schwieriger Sport ist“, hält De Fauw fest. Beim Blick auf die durchschnittlichen Ergebnisse der Fonds- kategorien hätten Strategien mit exiblem Ansatz im Jahr 2022 tatsächlich nur einen geringen oder gar keinen Pu er geboten. Im Schnitt hätten die Portfolios genauso hohe Einbußen erlitten wie Aktien- und Rentenindizes. „Timing ist schwierig, und es ist ebenso schwierig, erfolgreiche Markt- Timer zu erkennen“, meint De Fauw. „Künftige Kodaks meiden“ Auch mit Blick nach vorn erscheint die Bestellung des Renditefeldes keineswegs einfacher. „Nun stehen komplexe, heraus- fordernde Zeiten an“, sagt Carsten Mumm, Chefvolkswirt bei der Privatbank Donner & Reuschel. Die Transformation, die da- raus folgt, würden manche Unternehmen sehr gut meistern. Doch andere wären nicht innovativ und schnell genug. „Sie wählen an einer Weiche den falschen Weg und landen auf dem Abstellgleis“, for- muliert es Mumm. „Mit dem Blick nach vorn gerichtet ergibt es daher Sinn, auch über aktives Management unterwegs zu sein und die künftigen Nokias oder Kodaks der Welt zu meiden.“ » Sie wählen an einer Weiche den falschen Weg und landen auf dem Abstellgleis. « Carsten Mumm, Donner & Reuschel USA: Im Aktienrausch Entwicklung im Vergleich Seit dem Corona-Crash erwiesen sich Aktien als der Top-Renditebringer des US-Kapitalmarktes. Quelle:Bloomberg -30 % 0 % 30 % 60 % 90 % 120 % 150 % ’25I 2024 I 2023 I 2022 I 2021 I 2020 Bloomberg Barclays US-Treasury Index S&P 500 Index Gold Spot Europa: Gold voraus Entwicklung im Vergleich An den europäischen Börsen konnte zuletzt Gold am breiten Aktienmarkt vorbeiziehen. Quelle:Bloomberg -20 % 0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 % ’25I 2024 I 2023 I 2022 I 2021 I 2020 iBoxx Eurozone Government Bond ETF Stoxx Europe 600 ETF Gold ETC fondsprofessionell.at 1/2025 59 FOTO: © JOHANNES VOGT | DONNER & REUSCHEL AG

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