FONDS professionell Österreich, Ausgabe 1/2023

Früher einsteigen Das Private Banking der Erste Bank will dieses Jahr eine neue depotfähige Lösung für Private-Markets-Investitionen mit weniger hohen Zutrittsschwellen auf den Markt bringen. N ur langsam erhalten Privatkunden Zugang zu außerbörslichen Investi- tionen. Begri e wie Private Equity und Venture Capital klingen zwar spannend in den Ohren einer immer breiteren Anleger- schicht, doch die Angebotsstruktur im niederschwelligeren Bereich ist kaum ent- wickelt. Derzeit stammt weltweit nur ein Prozent der Private-Equity-Gelder von Individual- investoren mit einem Finanzvermögen bis zu einer Million Dollar. Das haben die Autoren einer Studie der Unternehmens- beratung BCG und des Private-Markets- Spezialisten iCapital errechnet.Weitere vier Prozent kommen von „HNWIs“ (High Net Worth Individuals), die zwischen einer und 20 Millionen Dollar frei verfügbar haben. Den Rest investieren „Superreiche“, vor allem aber institutionelle Anleger (90 Prozent). Im Wesentlichen bleiben Beteili- gungen an Unternehmen, die nicht oder noch nicht an der Börse sind, den großen institutionellen Investoren vorbehalten. Einen Vorstoß, der attraktivere Einstiegs- bedingungen vorsieht, kündigt nun die Erste Bank an. Bereits früher hatte die Bank gegenüber der Redaktion eine „komplett digitale Lösung für die Abwicklung unter- schiedlicher Private-Equity-Fonds“ für Pri- vate-Banking-Kunden angekündigt. Nun stehen Details fest. Die Schiene unter dem Titel „Private Markets 2.0“ soll im vierten Quartal 2023 kommen. „Es soll möglich sein, in Private Markets ab 50.000 Euro zu investieren, die in einem Zeitraum von vier bis fünf Jahren allokiert werden“, sagt Maximilian Clary und Aldrin- gen, Leiter des Erste Bank Private Bankings in Österreich und CEE. Der auf fünf Jahre heruntergebrochene Betrag von rund 10.000 Euro bedeute eine „Demokratisie- rung“ des Zugangs. „Es wird für viel mehr Menschen möglich werden, in private Märkte zu investieren“, so Clary. Regelmäßige Emissionen Laut Plan sollen Fondsprodukte in wesentlichen Privatmarktsparten zur Verfü- gung stehen. Von Private Equity Buy-out über Private Debt oder Venture Capital bis Private Infrastructure und anderen. „Und es sollen in periodischen Abständen neue Produkte dazukommen“, so Clary. Den Kunden werde ein depotfähiges, endbe- steuertes, reguliertes Setting geboten. Sehr stark sollen ELTIF-Strukturen (Europäische Langfristige Investmentfonds) zum Einsatz kommen. Verfügbar wird der Service im Erste Bank Private Banking „und in eini- gen Sparkassen“ sein. Auch auf Flexibilitätsbedürfnisse geht das neue Konzept ein. Es werde semiliqui- de Lösungen mit zwischenzeitigen Aus- stiegsoptionen geben. Trotz der niedrigen Schwellen handle es sich in jedem Fall um eine beratungsintensive Materie. Eine digi- » Es wird für viel mehr Menschen möglich werden, in private Märkte zu investieren. « Maximilian Clary und Aldringen, Erste Bank Private Banking Außerbörsliches Kapital wird in der Vermögensverwaltung immer wichtiger. Im Private Banking der Erste Bank arbeitet man nun an niedrigeren Einstiegshürden. BANK & FONDS Erste Bank Private Equity 258 fondsprofessionell.at 1/2023 FOTO: © PHOTON_PHOTO | STOCK.ADOBE.COM

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