FONDS professionell Österreich, Ausgabe 4/2022

Portfoliomanagers integriert ist. Wobei das im Grunde genauso für die Arbeit unserer Analysten, ob top-down oder bottom-up, wie auch für das Risikomanagement und sogar bis hin zum Reporting gilt. Aber das ist nur ein, wenn auch sehr wichtiger Aspekt auf dem Weg unserer Gesellschaft seit meinem Antritt als CEO. Eine Phase der ständigen Weiterentwicklung hat ja schon viel früher begonnen. Und das bedeutet konkret? Wenn wir in die vergangenen fünf oder sechs Jahre zurückschauen, so hat sich unsere Gesellschaft in dieser Zeit konti- nuierlich von einem eher auf Europa aus- gerichteten Lösungsanbieter zu einem glo- bal agierenden Wertpapierhaus entwickelt. Die Ausweitung unseres Angebots an glo- balen Lösungen ist für uns mittlerweile ein wichtiger Treiber auf dem Weg zu einer Steigerung der von uns verwalteten Assets. Denn auch wenn in geopolitischer Hin- sicht immer häufiger von einer Art Deglo- balisierung gesprochen wird, so findet die- ser Rückzug ja gerade in unserer Branche keineswegs statt. Im Gegenteil, speziell der Finanzsektor wird auch künftig von einer weiter wachsenden Internationalisierung geprägt sein. Denn auch wenn sich inner- halb der Realwirtschaft eine Reihe von Ver- änderungen in Bezug auf bisher bestehen- de Handelsbeziehungen oder die Nutzung bestimmter Lieferketten abzeichnen: An der notwendigen Berücksichtigung der großen Wirtschaftsblöcke – sei es China, die USA oder eben auch Europa – wird sich ja für ein erfolgreiches und vor allem ertragreiches Investmentgeschäft nichts Grundsätzliches ändern. Geben Sie uns ein Beispiel? Die seit Jahren zu beobachtende Domi- nanz des US-Dollars, die sicher noch weiter anhalten wird, ist in diesem Zusammen- hang ein gutes Beispiel. Für einen Anbieter von Investmentprodukten wäre es sicher ein Fehler gewesen, sich mit seinen Anla- gen ausschließlich auf Europa zu konzen- trieren und den US-Dollar außen vor zu lassen. Daher denke ich, dass das Thema Globalisierung für uns als Finanzsektor auch künftig seine Bedeutung behalten wird, auch wenn sich vielleicht die damit verbundenen Facetten oder Vorzeichen ver- ändern werden.Wobei mir bei aller Begeis- terung für eine Weiterentwicklung unserer Gesellschaft und insbesondere eine Verbrei- terung unserer Assetbasis eines wichtig ist: Wir dürfen nicht aus den Augen verlieren, dass wir mit unserer Art des Investierens – und das ist jetzt kein Modewort – eine ech- te nachhaltige Wirkung für die Gesamt- gesellschaft erzielen wollen. Über welche Fortschritte während Ihrer Zeit als CEO können Sie denn in dieser Hinsicht berichten? Ein für uns wirklich bedeutender Schritt in Bezug auf entsprechende Verpflichtungen, die wir dieses Jahr im April eingegangen sind, war unser Antrag zum Beitritt zur Net Zero Asset Managers Initiative. Das ist für uns alles andere als ein Lippenbekennt- nis oder gar eine leichtfertige Entschei- dung, denn sie wird schließlich nicht zu unterschätzende Auswirkungen auf unsere Art, Kundengelder in unseren Portfolios zu managen, haben. Deshalb haben wir nicht umsonst über einen Zeitraum von neun Monaten untersucht, wie sich unser Be- kenntnis zu den Zielen der Initiative auf unser Asset Management auswirken wird und wie viele der von uns verwalteten Ver- mögenswerte davon tatsächlich betroffen sein werden. Das war für uns ein echter Lernprozess, und es war nicht der einzige, den unsere Gesellschaft durchgemacht hat. Welchen noch? Wir haben verschiedene Studien darüber durchgeführt, wie sich unsere Portfolios in den nächsten sieben Jahren und darüber hinaus verändern werden müssen. Ohne zu sehr ins Detail dieser Methodik zu gehen, haben sich hier wesentliche Konse- » Wir dürfen nicht aus den Augen verlieren, dass wir eine echte nachhaltige Wirkung für die Gesamtgesellschaft erzielen wollen. « Peter de Coensel, DPAM FOTO: © CHRISTOPH HEMMERICH VERTRIEB & PRAXIS Peter de Coensel | DPAM 214 fondsprofessionell.at 4/2022

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