FONDS professionell Österreich, Ausgabe 3/2022

erhalten sie laufend neue Angebote. Gleichzeitig profitieren sie von den Ange- boten unserer Partner, die wir allein nicht schaffen. Daher ist diese Zusammenarbeit ein wichtiger Teil in unserem Geschäfts- modell. Wie viele Investoren sind bei Conda regis- triert? Es sind über 45.000 in Österreich, Deutsch- land und in der Schweiz. Es gibt mehrere White-Label-Anbieter. Wodurch unterscheidet sich Ihr Software- angebot von den anderen? Wir sind nicht nur Softwareanbieter und liefern die Technik. Ein zentraler Punkt für uns ist, die Plattform zu begleiten, denn wir wissen aus Erfahrung, worauf es ankommt. In diesem Zusammenspiel können wir Plattformkunden gewisse Dienstleistungen abnehmen, die sie mit ihren eigenen Ressourcen nicht abdecken können. Und der dritte Vorteil ist, dass wir – wie zum Beispiel bei Falkensteiner – Co- Platzierungen anbieten. Crowdinvesting wurde durch Projekte mit Start-ups bekannt. Diese wurden in den vergangenen Jahren von den Immobilien verdrängt, während Start-up-Projekte in der Nische blieben. Warum ist das? Der Start-up-Markt wächst, aber nicht so schnell wie andere Märkte. Das hat zwei Gründe: Im deutschsprachige Raum in- vestieren die Anleger sehr konservativ. Und das spielt den Immobilienplattformen in die Hände, die suggerieren, dass das „Betongold“ sicher ist. Das stößt bei den Anlegern natürlich auf Gegenliebe. Hinzu kommt, dass der deutschsprachige Markt kein Innovationsanführer ist. In Groß- britannien beispielsweise wachsen die Start- up- und KMU-Finanzierungen stetig. Dort herrschen allerdings andere Rahmenbe- dingungen, die Start-up-Investitionen etwa steuerlich attraktiv machen.Wir versuchen seit Jahren, der Politik klarzumachen, dass bessere Möglichkeiten für Start-ups wichtig wären. Welchen Themen- und Investitionsschwer- punkt hat Conda? Begonnen haben Sie mit Start-ups, später kamen vereinzelt Ener- gie- und Immobilienprojekte hinzu. Unser Schwerpunkt sind ganz klar unter- nehmerische Finanzierungen für Start-ups und mittlerweile auch für KMU. Immo- bilien- und Energieprojekte bieten wir im Normalfall über Partner an. Das liegt daran, dass Immobilien nicht unsere Kern- expertise sind. Das gilt auch für Invest- ments in Kunst, Wein oder Uhren. Schus- ter, bleib bei deinem Leisten! Wie hoch ist denn die Ausfallquote bei den Start-up-Projekten? Sie liegt bei unter 20 Prozent und ist damit besser als in vielen Venture-Capital-Fonds. Mir tut jeder Verlust weh, und ich verstehe, dass Anleger über Verluste verärgert sind. Deshalb betonen wir immer, dass Anleger ihre Investitionen unbedingt streuen sollen. Wie sehen Sie die Entwicklung im Immo- bilien-Crowdinvesting? Der Immobilienmarkt ist durch die Zins- wende in Bewegung gekommen, und dadurch werden Finanzierungen eng. Wir » Mir tut jeder Verlust weh, und ich verstehe, dass Anleger über Verluste verärgert sind. « Daniel Horak, Conda FOTO: © MARLENE FROEHLICH | LUXUNDLUMEN fondsprofessionell.at 3/2022 163

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